Nach einer langen Vernachlässigung dieses Threads habe ich mich entschieden doch noch etwas weiter zu schreiben.
Das Becken nimmt immernoch recht viel Arbeit in Anspruch, aber es wird langsam so wie ich will.
Nun allerdings erstmal die schlechten Nachrichten.
Die Pachycondyla rufipes, bei denen ich noch große Hoffnungen hatte, dass sie vielleicht doch noch überleben, haben es nicht geschafft.
Ohne, dass ich was dagegen tuen konnte ist die Kolonie gestorben, ich habe das Nest nicht finden können.
Sehr schade, da ich wahrscheinlich so nicht mehr an diese Tiere kommen werde, außerdem waren sie groß und sahen schön aus, natürlich ist es aber immer schade um jedes Tier das stirbt.
Die Krabben mussten auch wieder raus.
Nachdem sie sich etwas inaktiv zeigten habe ich angefangen sie gezielt zu suchen. Ich fand auch einige alte Häute der Tiere aber leider konnte ich nur zwei lebende Individuen finden. Was mit den anderen ist weiß ich nicht, ich habe schon früher schlechte Erfahrungen mit Krabben gemacht und werde sie wohl nicht mehr halten.
Nun zu erfreulicheren Dingen.
Es gibt seit fast einem Monat auch vier Neuzugänge.
Zum einen ist es ein Paar Sechsstreifen-Langschwanzeidechsen.
Die Tiere mit dem wohl merkwürdigsten Körperbau im Becken.
Von den etwa 30cm Echse sind nur 8cm Leib und etwa 22cm Schwanz.
Es scheint mir fast unmöglich sowohl Schwanzspitze als auch Kopf auf ein Bild zu bekommen.
Der zweite Neuzugang sind zwei Gelbkopfzwerggeckos.
Die Geckos scheinen wegen dem kurzen Schwanz kleiner zu sein als die Langschwanzechsen aber der Schein trügt, in Wirklichkeit sind sie von Nase bis Schwanzansatz fast gleich groß. Die Geckos haben sogar Breitere Köpfe.
Die beiden Echsen Arten sind gegeneinander nicht aggressiv. Zwar haben die Geckos verhaltene Angst vor den Langschwanzechsen, doch sind sie so schnell, dass ich mir nicht ganz sicher bin ob die Langschwanzechsen sie bisher gesehen haben.
Allerdings stellen sich scheinbar zwei neues Probleme durch die Echsen ein.
Im Gegensatz zu Ameisen produzieren sie sichtbaren Unrat und man könnte denken, dass sich die Ameisen und die Echsen gegenseitig massiv stören.
Überraschender Weise ist beides, wieder auch meiner Erwartungen, nicht im Geringsten der Fall.
Sollten die Ameisen mal auf die Idee kommen einen Gecko zu "probieren", dann zeiht er einfach behelligtes Körperteil hoch, wenn die Ameise dadurch nicht runterfällt oder aufhört rennt er halt weg.
Noch nie habe ich es beobachten können, dass eine Ameise, sei es auch eine mutige Polyrhachis dives Arbeiterin, eine Langschwanzechse angeknabbert hätte.
Alle Echsen habe ich auch noch nie Ameisen fressen sehen, eher ignorieren sie diese total, ich schätze Ameisen sehen garnicht lecker aus.
Polyrhachis haben Stacheln und stinken nach Säure und Camponotus sehen alle so hart aus... von Harpegnathos garnicht zu reden, wer will die schon fressen.
Nun aber zum zweiten Problem und zu einem Neuzugang, der sich um dieses kümmert.
Lange Zeit habe ich gebangt, welche Ameise ich zur Unratbeseitigung in das Becken setzen könnte und habe keine wirklich tolle asiatische Art gefunden. Auch habe ich vor einiger Zeit eine kleine Kolonie aus Asien bekommen.
Also habe ich sie in einem geschlossenen RG in mein Becken getan, damit sie Feuchtigkeit und Wärme haben.
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass das RG offen war, es kann gut sein, dass ich es durch Zufall geöffnet hatte, zu diesem Zeitpunkt aber dachte ich, dass Diacamma sich daran vergnügt hatten. Ich traue es Diacamma übrigens durchaus zu ein RG zu öffnen, die Ameisen schaffen alles was sie wollen.
Aber nach einiger Zeit war es mir möglich, dieses Bild zu machen.
Es ist eine Arbeiterin aus eben der Camponotus nipponensis Kolonie, die mir entlaufen ist, wie sie gerade das Unrat Problem löst.
Durchaus nicht das appetitlichste, was man sich vorstellen kann, allerdings hat sie das Häufchen weg in Richtung Nest geschleppt und das passt mir gerade sehr. Die Tausendfüßler machen dies übrigens auch, was mir sehr gefällt.
Diacamma leben immernoch im Becken und machen sich ganz gut.
Allerdings sind sie halt ohne Gamergate, was ich immer schon wusste. Aber immernoch fliegt ab und zu ein Männchen umher und wird von den Echsen gefressen.
Die Harpegnathos saltator habe ich inzwischen einmal rein und wieder raus genommen, da sie sich nicht ganz so gut gemacht haben wie gedacht, sie kommen wahrscheinlich rein, wenn die Kolonie ausgewachsen ist. Die kommen in dem hohen Becken nicht an ihr Futter ran, sind aber überraschend aktiv gewesen.
Momentan ziehe ich auch eine weitere Kolonie für das Becken auf.

- meranoplus2.jpg (42.08 KiB) 5159-mal betrachtet
Momentan ist die junge Meranoplus bicolor Kolonie leider erst bei 8 Tieren und Brut, aber sie macht sich sehr gut in ihrer kleinen Box und frisst fleißig tote Fruchtfliegen und Heimchenbeine. Ich hoffe ich werde sie schnell auf 200+ Arbeiterinnen haben und kann sie dann in das Becken tun. Diese kleinen Moppelchen habe ich schon sehr lieb gewonnen, sie können zwar nicht sehr viel, dafür aber was sie können umso besser. Ich habe noch nie eine derart unerschrockene Ameise gesehen und auch selten mal eine so langsame.
Es wird aber fast jedes Futter angenommen und auch gut verwertet und eingetragen. Außerdem sind die Arbeiterinnen sowas von süüß!
In der Haltung eine sehr angenehme Ameise und auch sehr einfach, wenn es Hunger gibt ist die Außenaktivität auch sehr hoch, ich kann diese Ameisen nur empfehlen.
Als nächstes kommt vielleicht eine nach Möglichkeit kleine Myrmicaria arachnoides Kolonie in das Becken, etwa 100 Arbeiterinnen wären gut.
Eine wichtige Aufgabe von Meranoplus wird es sein die Myrmicaria im Zaum zu halten, da diese beide doch recht dominant sind, den Myrmicaria würde ich aber eher zutrauen eine Echse oder etwas größeres zu erlegen.
Gefüttert wird momentan meist mit Fruchtfliegen, davon schwirren immer ein paar hundert im Becken rum und ernähren einen Großteil der Ameisen und die Eidechsen, vorallem die toten auf dem Boden freuen die Polyrhachis immer, ich konnte beobachten wie einige eingetragen wurden, also geht es mit der Polyrhachis Brut ebenfalls bergauf. Eine der Langschwanzeidechsen frisst aber sehr gerne kleine Mehlwürmer, deswegen steht oft eine Schale mit Mehlwürmern im Terrarium, daran bedient sich nicht nur die Langschwanzeidechse sondern auch die Diacamma. Die andere Langschwanzeidechse will von Mehlwürmern aber leider nichts wissen, sie jagd lieber aufwändig Fruchtfliegen.
Da die Menge an Blättern stark zunimmt habe ich vor einen Satz Asseln (Kellerasseln und weiße Asseln) in das Becken zu setzen, kann mir jemand vielleicht sagen, ob es einen asiatischen Skorpion oder etwas in der Art gibt, der die frisst?
Aus Phils Bericht über sein Waldterrarium weiß ich nämlich, dass Kellerasseln (die verwerten nunmal sehr gut Blätter) leider auch schnell zur Plage werden können, deswegen würde ich gerne dierekt eine Möglichkeit haben diese im Zaum zu halten.
Es gibt zwar eine Leptogenys Art, welche sich außschließlich auf Asseln spezialisiert hat und auch nur diese frisst, aber leider ist es für mich unmöglich diese aufzutreiben.
Wenn also jemand etwas weiß, dann wäre es nett wenn er sich meldet.