Wie wir zur Ameisenhaltung kamen ...
Meine Söhne (jetzt 4 und 6) buddeln alles aus, was in der Erde lebt und sammeln alles, was kreucht und fleucht.
Meine moralischen Predigten, dass das Einsammeln und Herumschleppen vieler Ameisen vollkommen sinnlos und ganz besonders tödlich für die Kleinen ist, fruchtete nur in den Kommentar: "Ich will die aber beobachten und mitnehmen."
Da fielen mir Fernsehbilder aus Amerika ein, wo immer wieder Kinder mit Ameisenfarmen "Forschung" betrieben und fing an, das Internet zu durchforschen.
Nach ausführlichem Forschen gibt es jetzt die Abmachung - "Du bekommst Ameisen für zu Hause und läßt dafür die Ameisen in der Natur krabbeln." - Was soll ich sagen - bis jetzt funktioniert es gut. Wir bleiben zwar an jedem Ameisenloch stehen, aber die Kleinen werden nur noch beobachtet und nicht mehr eingesammelt.
Juhu, wir kaufen Ameisen ...
Am 28. März besuchte ich zum ersten Mal den ANTSTORE und kaufte schonmal das Mini-Starter-Set, um alles schön einzurichten, bevor die Ameisen kommen. Dank den Einsteigerinformationen hat das eigentlich auch alles ganz schnell und gut funktioniert.
So siehts jetzt aus:
Am 30. März nahm ich dann meine beiden Söhne mit zum ANTSTORE und Martin ließ uns die Wahl zwischen 4 Lasius niger Kolonien ... Mein Sohn hat die mit den meisten Arbeiterinnen gewählt ...
Zu Hause wurde das Reagenzglas dann gleich in die Arena gelegt und geöffnet ...
Jetzt gehts los ... 30.03. bis 05.04.
Kaum ist das Reagenzglas geöffnet, flitzen 5 der 15 Arbeiterinnen raus und untersuchen ihre neue Umgebung fast ohne Scheu. Nach etwa einer halben Stunde scheinen sie zufrieden zu sein und sitzen zufrieden alle zusammen in Reagenzglas.
Gefüttert werden sie mit Honigwasser, Milch und halbierten Mehlwürmern, wobei der Honig nicht genommen wird, Proteine scheinen sehr beliebt zu sein.
Die Kolonie zeigt in den ersten Tagen einen regen Forschungsgeist und schon nach ein paar Tagen wird die Farm erforscht und als hervorragende neue Heimat eingestuft.
06.04. bis 12.04.
Am ACHTEN! Tag wird umgezogen. Zuerst wurden Arbeiterinnen in die Farm getragen
, dann jede Menge Eier. Die Queen sitzt über Stunden allein in Reagenzglas und weigert sich trotz angestrengtem Ziehen und Zerren durch ihre kleinen Helferlein, das alte Heim zu verlassen. Da macht man sich schon Sorgen, ob Beine und Antennen auch dran bleiben ... Aber es hat dann doch noch recht schnell geklappt.
Nur, wo sie hingezogen sind, gefällt mir gar nicht.
Und dann scheint ihnen auch noch die Höhle eingestürzt zu sein. Denn jrtzt sieht alles anders aus und ich kann keine Eier mehr entdecken!
Gefressen wird immer noch eine Menge. Nur den Honig wollen sie nicht.
Die Königin hat einen ganz schön dicken Hintern bekommen.
13.04. bis 19.04.
Die Farm einscheint mir etwas zu feucht. Die Oberfläche schimmert feucht, aber ich hab die letzten Tage doch gar nicht mehr befeuchtet?! (Die Ladys haben nämlich meinen Bewässerungsschlauch zugemauert und sind jetzt auch noch dabei, den Deckelrand, also die obere Abschlusskante zuzumörteln ...) Zum Glück sehe ich aber wieder ein Häufchen Eier und alle sind putzmunter und heftigst unterwegs.
Um etwas mehr Belüftung in die Farm zu bekommen und damit die Verdunstung anzukurbeln, habe ich die Stopfen in Farm und Arena durch Watte ersetzt.
Hm, hab ich schon erwähnt, dass sie sich jeden Tag einen Mehlwurm reinziehen?!
Die Queen ist noch dicker geworden. Es sieht aus, als wenn sie gleich platzen müsste. Damit hat sie wohl die besten Vorausetzungen, um jede Menge Eier zu legen.
20.04. bis 26.04.
Der Eierhaufen schrumpft, der Eierhaufen wächst. Hab ich da hinten etwa ein paar Larven erspäht? Ich weiss nicht. Da ich nicht so richtig in den Nestbereich sehen kann, und mit einer sehr starken Lampe reinleuchten müsste (was sie unendlich aufgeregt macht), warte ich einfach mal ab und hoffe bald mehr zu sehen.
Sie bekommen jetzt aufgelösten Rohrzucker und Mückenlarven. Sehr beliebt! Das Zuckerwasser bewirkte eine Geschwindigkeitserhöhung bei den Arbeiterinnen! Eine freche Mücke haben sie innerhalb von 15 Minuten in die Farm gezogen und zerlegt. Wir haben nicht mal die Flügel wiedergefunden.