Paraponera clavata

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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 1. Sep 2019 19:03

Kurzes Update, habe eben meine Clavata gefüttert. Die adulte männliche Schokoschaben, die ich vor drei Tagen ihnen angeboten habe, ist weg. Sie fressen wirklich gut. Die Flügel habe ich im Becken nur noch Sichten können. Im RG konnte ich bis jetzt, noch keine eingetragenen Futtertiere erkennen. Deshalb ist meine Vermutung, sie werden bereits vor dem Nest gefressen. Beim öffnen des Deckels fiel mir gleich das Seramisgranulat auf. Das zerstreut an der Oberfläche herumlag. Es diente eigentlich als Dränageschicht. Hier hatte wohl jemand gegraben. Da stand sie plötzlich vor mir, die Wächterin war also nicht im RG. Sie bemerkte das der Deckel fehlte und wurde neugierig. Sie erklimmte die Seitenwand und lugte über den Rand, entschied sich dann jedoch, wieder umzukehren. Gehe nun davon aus, sie bereitet ein neues Nest vor, ob mit der Hauptqueen oder nur für sich selbst, wird sich bereits in den nächsten Tagen zeigen. Im RG wieder das gleiche Bild, eine Gyne liegt auf dem Rücken und scheint zu füttern. Die Hauptqueen sieht wohl genährt aus. Das Verhalten hatte ich zuvor nicht beobachten können und nun zwei mal hintereinander, sehr interessant und die Andere gräbt :?: Hier deuten sich Veränderungen an, die mich doch zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt. Es muss besser werden.
Gruß :grin:
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 8. Sep 2019 20:34

Hallo, :-k das Nest war leer. Die Wächterin, so dachte ich, hielt sich vor dem Reagenzglas auf. Ich beobachtete sie, sie selbst schien von meiner Anwesenheit überhaupt, keine Notiz zu nehmen. Ich hoffte Brut bei ihr zu finden, doch da war nichts. Es war zwar nicht geplant, schaute doch ins Nest. Da ich verschiedene Parameter, die die Gründungskammer direkt beeinflussen, verändert hatte. Hoffte ich, an der Anzahl der Eier, ein positives Feedback zu bekommen. :shock: Nichts da, keine Ameise im RG. Dann bist Du nicht die Wächterin, sondern die Hauptgyne. Hatte mich auch schon gewundert, über diesen prächtig tiefschwarz, glänzenden prall gefüllten Gaster. Schließlich wurde die adulte männliche Schokoschabe wieder vernascht. Das Momentane Fressverhalten widerspricht das Geschriebene einiger anderer Haltungsberichte. In diesen wurde hingewiesen, das Futtertiere zu 90 % nicht angenommen werden. Heimchen scheinen meine nicht zu mögen. Obwohl das Nest leer war, schloss ich einen kompletten Auszug aus, denn Brut war noch da. Nicht nur Eier, eine kleine Larve war in den letzten Tagen hinzugekommen \:D/ Die Gyne bemerkte mein Interesse an der Larve und kehrte ins Nest zurück, stellte sich über ihr und schirmte sie vor meinen neugierigen Blicken ab, freu. Beim Schließen des Deckels bemerkte ich schließlich die beiden Anderen. Sie haben mal wieder einen Punkt gefunden, der wärmer ist. Seit gestern beheize ich zusätzlich mit einer 35 Watt Glühbirne, bestimmt für meine Messor Gyne, dennoch nutzten auch sie diesen Lichtkegel. Die Nesttemperatur 27° +x im Nest scheint ihnen wohl nicht zu genügen. Bleibe nun doch relaxt, die Hauptgyne ist voll in ihrer Gründung, nichts wird sie davon Abbringen. Die größte Gefahr jetzt ist nur der Halter selbst. :mrgreen:
Gruß
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 23. Sep 2019 08:50

Hallo, es kommt mal wieder ganz anders. Kurz nach dem letzten Post lässt die Gyne die Brut in Stich und gesellt sich zu den Anderen, direkt unter der Glühbirne. An der Temperatur kann es nicht liegen, die ist gleich. Sie graben sich auch nicht ein, kriechen auch nicht unter das Moos. Man bekommt den Eindruck, sie suchen das Licht :-k .Habe das alte RG rausgenommen, der Wassertank war fast leer.Die Brut habe ich ihnen gegeben und ein neues RG angeboten. Es wird strikt gemieden. Die Hauptqueen liegt nur eingerollt auf der Seite. Ja sie lebt. Die beiden Anderen stehen an ihrer Seite, tagelang. Seit einer Woche hat sich das Verhalten, ich denke es ist die Wächterin, verändert. Sie scheint die Gelassenheit, die innere Ruhe zu verlieren. Sie fängt an auf meine Anwesenheit zu reagieren, zeigt panisches Verhalten wenn ich das Terrarium besprühe. Denke es ist die kurz zeitige Temperaturschwankung. Insgesamt wird sie mobiler und macht Anzeichen sie will raus :| Klettert schon einmal die Wände hoch. Gestern zeigte schließlich die zweite Gyne vermehrte Aktivität, Alarmstufe rot. Bin alle Haltungsparameter durchgegangen. Es war die Zuckerlösung. Ich verfüttere zwar Schaben in regelmäßigen Abständen, doch das Zuckerwasser hatte ich reduziert. Damit die Larve mit Proteinen gefüttert wird. Die letzte Gabe liegt 14 Tage zurück. Der Abstand ist wohl zu groß gewesen. Selbst die Hauptqueen bemühte sich zur Tränke. Alle drei genossen die süßliche Kost und verweilten dort stundenlang. Schließlich kehrte wieder Ruhe ein. Aussagen über die Brut kann ich leider keine mehr machen, da fehlt mir zur Zeit der Überblick. Unnötig Nerven möchte ich auch nicht. Sie haben es schon nicht leicht bei mir :roll:
Fazit: Proteine ersetzen kein Zuckerwasser #-o
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 30. Sep 2019 06:27

Hallo, es lag nun wirklich an der Zuckerlösung. Da hatte sich schließlich noch jemand daran gelabt. Am Folgetag entdeckte ich 7 Camponotus nicobarensis innerhalb der Clavata Gründungsbox wie sie gerade dabei waren, die vom Vortag angebotene Schokoschabe zu zerteilen. Mit einem Griff hatte ich sie alle mit einmal raus. Ich präparierte noch das Erdnest, in der Hoffnung die Damen ziehen doch noch dort ein. Einen Tag später verriet mir die Wächterin, das etwas nicht stimmte. Schließlich entdeckte ich in meinen angebotenen Erdnest ein Nico Zweignest. Über Nacht müssen sie eingezogen sein. Ich entnahm die Hälfte des Substrates der Gründungsbox und sammelte 12 Eindringlinge ein. In der Box hatte ich eine Bohrung gesetzt auf Höhe der Erdschicht, Kellerassel und Heimchen sollte die Möglichkeit gegeben werden von selbst auszuziehen. Habe es jetzt verschlossen. Da die Camponotus, trotz Hunger, den Weg zum Hauptnest nicht mehr nutzen, wie früher, gehe ich davon aus es ist die geschlüpfte Brut vom einstigen Nico- Super Gau. Interessanter Weise werden diese bei der Überführung ins Hauptnest nicht attackiert. Die Zugesetzten erkennen jedoch die Gefahr für sich und nächtigen lieber erst einmal im Deckelbereich der Arena. Dieser Antstore Deckel schließt übrigens nicht korrekt, nutze ihn jetzt umgedreht. Für mich hat es den Eindruck, sie riechen neutral. Diese Ameisen ohne einen anhaftenden eigenen Koloniegeruch werden adoptiert. :?:
Die Hauptgyne ist mittlerweile unter das Moos gezogen, konnte eben keine Brut mehr feststellen. Die Wächterin scheint sich lösen zu wollen von dem Kollektiv. Ich glaube sie ist nicht mehr im Stande ihren Job zu machen. Es wimmelt von Asseln und Heimchen die Gründungsbox war schlecht von mir gewählt worden. Sie schließt nicht richtig und bietet deshalb keinen Schutz. Werde die Damen heute noch Evakuieren. Sie bekommen eine neue Gründungsbox. Nehme die Gleiche die meine Venatoren haben. Sie schließt hermetisch ab, wenn der Halter den Deckel nicht manipuliert.
Fazit: Die Gründungskolonie ist willens, der Schwachpunkt ist der Halter #-o
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 1. Okt 2019 15:06

Hallo, gleich nach dem letzten Post habe ich den Umzug meiner Clavater vollzogen. Habe mich nun doch für eine andere Box entschieden. Die höhere Substrathöhe war für mich entscheidend. Denke jeder mögliche Zentimeter ist vorteilhaft. Dient einerseits als Puffer- und Speichermedium bei der Wärmezuführung durch die Heizmatte 7 Watt regelbar von unten auf 28 Grad +/- 1°. Mit Hilfe einer Federpinzette habe ich die drei Queens in die neue Box überführt. Lustig fanden sie es alle natürlich nicht. Um so erstaunlicher fand ich wie schnell sie die Umsiedlung akzeptierten. Nach dem ich den Deckel geschlossen hatte, waren 2 Damen schon nicht mehr zu sehen. Zwei Mulden standen im Angebot unter einem Stein und unter einem Stück Moos. Die Wächterin war noch einige Minuten zu sehen und putzte sich. Schließlich war auch sie verschwunden. Keine machte Anstalten fliehen zu wollen, niemand rannte panisch herum. Mittlerweile sind Stunden vergangen und keine Ants ist zu sehen. Ein gutes Gefühl, mal etwas richtig gemacht. :? Doch leider viel zu spät. Es gibt keine Brut mehr. Nach dem ich die Ameisen umgesetzt hatte, bemerkte ich erst das Ausmaß. Es waren 100+ x Eindringlinge unter dem Moosstück. Heimchen und die Kubanischen Asseln orange hatten die Box für sich vereinnahmt. Asseln sind die Pest. Die Fütterung erfolgt über 2 Bohrungen, die dann wieder versiegelt werden. Die Unterkunft selbst bleibt zu. Werde jetzt jeden Monat nur noch einmal nach ihnen schauen. Neustart 3/0/0/0 :(
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Gruß
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 6. Okt 2019 07:04

Hallo, die Wächterin kommt nicht mehr richtig zur Ruhe. Sie ist zwar stundenlang im Nest, aber dann auch wieder ständig bestrebt, die Box verlassen zu wollen. Das die Haltungsparameter dafür verantwortlich sein könnten, schließe ich mal aus. Ihre Verbindung zu den restlichen Damen bzw. dem Projekt Gründung war schon immer etwas lockerer definiert. Zwei mögliche Gründe sehe ich. Sie ist nicht begattet bzw. sie ist es und möchte nun selbst Gründen. Auslöser für das jetzige Verhalten könnte ihre innere Uhr sein, die Fase nur einen Job zu machen, um der eigenen Art dienlich zu sein, ist vorbei. Was der Grund auch sein soll, sie bringt Unruhe hinein und sollte sie selbst Gründen wollen, könnte sie um die Brut konkurrieren können. Bei konkurrierenden Gynen besteht die Möglichkeit, das sie sich gegenseitig die Brut wegfressen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, das sie es bereits getan hat. Bin mir sicher in freier Wildbahn hätte sie die Gründungskolonie bereits verlassen. Ich warte noch etwas ab, vielleicht beruhigt sie sich noch, aber wenn nicht muss sie leider raus. Sie bekommt ihre eigene Gründungsbox. Ist sie nicht begattet, liegt ihre Lebenserwartung bei etwa 8 Monate. Wer männliche Geschlechtstiere hat, kann sich gerne Melden. Das neue Nest übrigens wurde wieder unter das Moosstück errichtet.
Gruß :P
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 26. Nov 2019 22:29

Hallo, auch die Wächterin ist nun zur Ruhe gekommen. Ihr Aufstand war berechtigt. Haltungsparameter Temperatur war mangelhaft, schlichtweg zu warm, geschätzt 30 °. Meine digitale Temperaturanzeige meldete falsche Werte. Gemessen wurde nicht über den Sensor, der direkt oberhalb der Wärmematte platziert war, sondern das Gerät selbst, gab die Temperatur an, in der es sich befand. Den Fehler bemerkte ich schließlich als ich das Setup im Skorpionbecken aufbaute und das Display außerhalb des Beckens platzierte. Zimmertemperatur konnte nicht stimmen. Zwar war es zuvor nicht lebensbedrohlich, da ich den oberen Nestbereich auch dauerhaft gemessen habe, aber es war nicht das Optimum. Anfang November 5 Wochen nach dem Umzug, sah ich mich gezwungen Nesteinsicht nehmen zu müssen. Beim füttern, zeigte sich die Wächterin bei geöffneten Deckel, plötzlich war sie verschwunden, als ich eine Schabe holte. Musste ausschließen das sie durch meine Wohnung irrte. Unter dem Moosstück entdeckte ich schließlich die drei Queens. Es gab immer noch keine neue Brut. :roll: Die beiden Anderen sah ich das erste mal wieder.
Die Wächterin hat alles unterhöhlt. Sie war sehr fleißig. Mittlerweise ist auch sie im Nest dauerhaft verschwunden. Die Queens sind wieder vereint. Die Gründung läuft neu an da bin ich mir sicher.
Gruß
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon SteffenT » 11. Jan 2020 14:24

Hallo,

toller Bericht. Ich mag diese Ameisen sehr, habe mich aber selber noch nicht ran getraut. Habe schon in einigen Foren über diese Art und die Probleme mit der Gründung gelesen. Hoffe sehr das Du Erfolg mit der Gründung hast.
Schreibe bitte Deinen Bericht weiter, auch wenn er vielleicht traurig endet. Ist wirklich interessant und vielleicht hilft er ja den Einen oder Anderen.

Danke und viel Erfolg

Gruß Steffen
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 13. Jan 2020 11:42

Hallo Steffen,
vielen Dank für die Blumen, hier eine kurze Zusammenfassung für dich. Hoffe hast nichts dagegen, wenn die anderen Interessierten mitlesen, lol.

Den drei Gynen geht es gut. Sie sind ruhig und ausgeglichen. Der Maßstab für mich ist immer noch die Wächterin. Sie reagiert als erstes auf ungünstige Umweltreize. Sie befindet sich zwar dauerhaft außerhalb des Nestes bzw. der Nestmulde. Ich gehe aber davon aus, das die Aufpasserin das Nest anders definiert als ich. Sie läuft nicht um her. Sie verharrt stundenlang auf einen Fleck, oft gesellt sich Gyne 2 zu ihr und tut es ihr gleich. Die Gründungsqueen macht das nie. Es gibt immer noch keine Brut :( . Die erste Brut verschwand. Die Schuld trage ich. Habe zu viele Fehler gemacht und sie viel zu spät bemerkt. Die drei Gynen sind top. Sie geben mir das Gefühl, sie warten nur darauf, das ich ihnen die perfekten Bedingungen gebe, dann Gründen sie neu. Mit dem Bereitstellen des neuen Setups Anfang Oktober sollte die Wende eingeleitet werden. Die Gynen sind zur Ruhe gekommen, das ist gut aber Eier wurden "wahrscheinlich" keine gelegt oder doch und gefressen :?: Tja, wie soll ich es formulieren #-o .
Wenige Tage nach dem Umsetzen bemerkte ich in der neuen Gründungsbox ein Heimchen. Es hatte die Größe eines Flohes. Keine Ahnung wie es hineingekommen ist. Vielleicht haben die Ameisen selbst das Substrat kontaminiert. Alles war schließlich neu und die Box selbst war hermetisch verschlossen. Futter für die Ants dachte ich mir und fertig. Das Heimchen wuchs heran. Ich beobachtete wie die Wächterin anfangs jagt auf sie machte. Geschickt kletterte der Eindringling an die Deckelunterseite und verharrte dort an der Belüftungsgaze , bis die Gefahr vorbei war. Die Jägerin verlor wohl irgendwann dauerhaft das Interesse an dieser Beute. Schließlich war sie nicht in der Lage, dieses zur Strecke zu bringen, unglaublich aber wahr. :!: Lieber immer tote Beutetiere anbieten. 3 Monate sind vergangen und schließlich erblickte ich wieder einmal das Heimchen, als ich die Clavata fütterte. Es ist inzwischen Sub adult. Futtertiere habe ich immer halbiert. Ich wollte sicherstellen, das die Gründerinnen ihren Anteil bekommen. Ich bot ihnen eine halbierte männliche Schokoschabe an. Es dauerte nicht lange und der Kopfteil wurde nach rechts verschleppt und das Hinterteil nach links. Leider war an diesem Vorgang keine Ameisen daran beteiligt. Es waren also 2 Heimchen, Mist. :? Sie verschwanden sofort im Untergrund.
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Die Gründungsbox steht mittlerweile in einem sogenannten selbst errichteten sterilen Ameisenbrutschrank. Die Kontaminierung erfolgte bereits im Oktober letzten Jahres. Sie müssen raus, das war klar. Sie aber Auszugraben und das Nest meiner Paraponera zerstören, wollte ich auch nicht. Ich wartete bis zur nächsten Fütterung. Drei Tage später öffnete ich die Box. Die Heimchen zeigten sich gleich und machten Anzeichen die Box selbst verlassen zu wollen. Ich war geduldig und wartete. Sie schafften es schließlich. Habe eine gleich den Queens tot angeboten. Da bemerkte ich ein drittes Heimchen, Mist. Genug Stress für heute, diese Jagd ein anderes Mal. Ich schloss den Deckel und 5 min später waren die drei Queens an dem toten Heimchen und labten sich daran. Es wurde komplett in kürzester Zeit gefressen. Das war das erste Mal, das ich die Hauptqueen außerhalb der Nestmulde gesehen habe. Sie hatten richtigen Hunger auf Proteine. Die Wochen davor waren sie wohl unterversorgt gewesen. Meine Annahme es sei ein Heimchen eingedrungen war falsch. Es waren auch nicht zwei, nicht drei sondern vier Störenfriede. Als ich Nummer drei mit der Pinzette nachstellte, bemerkte ich die Vierte. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht :evil: Beide verschwanden im Moosbereich. Ich hob das Moos an und dachte echt mich tritt ein Pferd :shock: . Die Heimchen saßen im Nest bei meinen Gynen und taten so als würden sie dazu gehören. Die Ameisen zeigten ihnen gegenüber keine Aggression. Was passiert, wenn Eier gelegt würden, dürfte wohl klar sein. In ihrem Trancezustand scheinen die Clavata in ihrem Nest wohl alles zu tolerieren, auch den Feind. 14 Tage sind vergangen. Die Box ist clean. Brut ist noch nicht in Sicht. Ich hege den Verdacht, es könnte vielleicht an der Heizmatte liegen, die Wärme von Unten. Sie ist unnatürlich und hat großen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit. Als ich einst die Wärmelampe für meine Messorqueen zum Einsatz brachte, beeinflusste der Wärmekegel auch die Paraponera- Box. Die Reaktion erfolgte prompt. Binnen der ersten Woche wurden zahlreiche Eier gelegt. Es entwickelte sich auch eine Larve. Schließlich wurde direkt unter dem Lichtkegel, unter Moos, eine neue Nistmulde angelegt und der Umzug vollzogen. Eigentlich wollte ich noch 2 Wochen warten in der Hoffnung es lag nur an den Heimchen. Eine Heizmatte ist einfacher zu kontrollieren und eine 35 Watt Lampe ungünstig für den Ameisenschrank, aber was soll es. WAT sein Mut dit Mut.
Ja Steffen, mehr gibt es, erst einmal nicht zu berichten. Meine Ants sind geduldig mit mir. Es liegt nur an meinem Können. :wink: Sie sind bereit und ich werde von Tag zu Tag besser, wahrscheinlich. :ok:
Gruß
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 16. Jan 2020 23:11

Hallo, meine Zauberlampe ist an. Sofort installiert nach meinem letzten Post.
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Trotz der Birne ist die Temperatur im Hauptnest in etwa gleich geblieben. Die Heizmatte wurde entsprechend angepasst. Die primäre Heizquelle ist nun aber die Lampe. Die Kondensation der Luftfeuchtigkeit am Deckel hat sich ins Erdreich verschoben. Ich glaube, das ist der Auslöser für den Neustart.

20200116_221158.jpg
Gyne 2 mit Ei, das ging ja wohl fix.

Wird wohl die Hauptqueen nicht dulden, dennoch gut zu wissen, das wieder etwas passiert.
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 15. Mär 2020 18:30

Hallo,
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So sieht es mittlerweile unter dem Moosstück aus, die von mir im Vorfeld angebotene vorgefertigte Nestmulde reichte ihnen nicht mehr. Sie entschlossen sich eine Etage tiefer ein neues Nest anzulegen. Die GYNEN sind wieder vereint. Anfangs weigerte sich die Wächterin zur Hauptqueen aufzuschließen und GYNE 2 pendelte zwischen ihnen. Legte schließlich auch das erste Ei, an der Nestoberfläche. Trotz der LAMPE, zeigte mir meine Indikator Ameise, das das Optimum im Erdnest noch nicht erreicht wurde. Da sie in den letzten Monaten immer Recht hatte, war mir klar ich muss nachbessern. Ihr oberflächlicher Aufenthaltsort war ein fester Platz entfernt von beiden Heizquellen. Mein Verdacht zu warm? :idea:, bei ca. 26°, im Erdnest kaum vorstellbar, vielleicht doch die Luftfeuchtigkeit? Wer weiß.
Schließlich habe ich die die Plastikbox einfach nur um 180 ° gedreht. Das Hauptnest somit von den Wärmquellen entfernt, das war die Lösung. Nach ein paar Tagen war auch sie dauerhaft verschwunden. In den letzten beiden Monaten habe ich sie kaum gesehen, schlecht für den Halter, dennoch ein gutes Gefühl. Proteine werden angenommen und ich gehe davon aus, das die erste Larve
da ist. Rechne in 8 Wochen mit der ersten Arbeiterin. Das ist Ameisenhaltung, Hoffnung ist immer ein wichtiger Ratgeber. lol.
Gruß
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 21. Apr 2020 02:00

Hallo, habe mich ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es gibt keine Brut, absolut nichts.
Jeden Tag riskiere ich einen Blick in die Brutbox, natürlich immer nur von Außen. Fast immer sehe ich nichts, da auch meine Indikator Ameise mittlerweile dauerhaft im Nest verschwunden ist. Doch letzten Donnerstag hingen Wächterin und Gyne 2 unter dem Deckel. Ohne lang zu überlegen, wusste ich, das ist nicht gut. Schnell war der Übeltäter ausgemacht. Pheidole megacephala hatte die Gründungsbox eingenommen. Es waren 100 +x. Die wieder da raus zu bekommen war unmöglich, also mussten die drei Queens evakuiert werden. Meine junge Pheidole Kolonie hatte extra, damit sie nicht Ausbrechen können, eine emsa Plastikbox bekommen. Die ist wirklich absolut luftdicht. Ich habe mal meinen Drosophila Zuchtansatz, da ich Besuch bekam, darin abgestellt. Nach ein paar Tagen lebte da nichts mehr. Die Box war also nicht verantwortlich für den Ausbruch, wie immer ist es der Halter selbst. Die Gaze war nicht ordnungsgemäß verklebt. Auch hatte ich ihren deutlich zunehmenden Hunger unterschätzt, denn sie entwickeln sich wirklich gut. Der Drang ausbrechen zu wollen war wohl zu groß.
Ich fing nun die drei Queens heraus und überführte sie in eine noch nicht eingerichtete Plastikbox. Sie sammelten sich alle in einer Ecke und warteten. Ich bin immer wieder überrascht, was sie über sich ergehen lassen. Sie brechen nicht nur nicht in Panik aus, sondern sind relaxt. Kaum zu glauben, das sie im Stande sind ihren Stachel einzusetzen. Ich verspüre immer mehr den Drang, meine Wächterin über meine Hand laufen zu lassen. Das soll keine Mutprobe sein, bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte vor ihnen keine Angst mehr haben müssen. Meine Beobachtungen, Erfahrungen und mein Gefühl sagen mir, das es möglich ist und sie harmlos sind. Zugegeben ich habe mich schon manchmal geirrt, lol.
In der Gründungsmulde war keine Brut auszumachen, nicht einmal ein Ei. Über Wochen waren sie in der Mulde verschwunden, das gute Gefühl war so viel versprechend, doch die Wirklichkeit sagt nein. Ich weiß nicht mehr was ich verändern kann. Meine Pheidole megacephala haben keine Schuld, sie waren erst ein paar Stunden ausgebrochen gewesen. Eine Larve hätte man auch nicht abtransportieren können, dafür ist die Box zu dicht. Das Nest könnte zu trocken gewesen sein, warme Luft strömt ständig unterhalb des Bodens der Box, verursacht durch die Heizmatte. Doch das Glaube ich nicht Die weißen Asseln wiederum haben sich prächtig vermehrt, wieder einmal zu sehr. Vielleicht waren auch sie selbst der Stressfaktor? Eventuell habe ich auch unter den Dreien eine konkurrierende Gyne, die die Brut der Hauptqueen auffrisst? Ich weiß es nicht, aber so funktioniert es nicht. Ein neuer Plan muss her. Am Mittwoch kommt Gyne 4 mit Brut. Urlaub fällt dieses Jahr so wie so aus. Pushen ist angesagt. :|
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 24. Apr 2020 16:35

Hallo, Gyne 4 ist zum jetzigen Moment selbst ein Pflegefall. Sie zeigt panisches Fluchtverhalten. Stellt sie dieses in den nächsten Tagen nicht ab, stirbt sie. Die Brut, zwei Larven, gibt es nicht mehr, versendet wurde ohne Heat Pack, obwohl ich darauf hingewiesen habe. Die Larven wurden separiert in einem RG versandt, das hatte ich gefordert. Zu oft hört man die Argumentation der Händler, die Brut wurde gefressen. Schwer nachzuweisen, das sie niemals Bestandteil des Transsportes waren. Im RG befand sich eine tote, die zweite fehlte gänzlich. Begründung des Händlers Larve 1 frisst 2. Ich hatte sie über eine Tierspedition zu Stellen lassen. Die Fracht war ca. 36 h unterwegs. Die Queen wurde als gründungsfest beschrieben. Nach näherem Nachfragen stellte sich jedoch heraus, das die eigentliche Gründungskolonie ein Gespan von drei Gynen war, diese wurden dann von einander getrennt. Die beiden Anderen wurden separat mit jeweils einer Arbeiterin abgegeben. An dieser Stelle hätte ich die Finger davon lassen sollen, habe ich aber nicht. Das weitere Risiko wurde auf den Käufer übertragen. Es wurde mir versichert, die beiden Larven seien von ihr. Eine Annullierung des Kaufvertrages liegt im Raum. :cry:
20200422_150433.jpg
Gyne 4 kletternd an der Glaswand, das ist nicht gut.




Es gibt aber auch positives zu berichten. Das Bodensubstrat Walderde habe ich durch Buchenspäne ersetzt, in der Hoffnung Schuld das keine Brut vorhanden war, ist die Luftfeuchtigkeit. Denn Eier werden anscheinend gelegt. Gyne 4 zeigt, was für ein Glück ich mit meinem dreier Gespann habe, ohne Zweifel liegt es an mir. :|
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Wächterin mit Zuckerwasser zwischen den Mandibeln


20200422_214854.jpg
Gyne2 lässt sich füttern und Gyne 3 wartet geduldig. Schließlich fällt es ihr schwer sich von ihrem Schatz zu trennen.

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Gyne 3 mit einem Ei

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Wächterin und Indikatorameise bei der gleichzeitigen Fütterung der anderen Queen. Sie haben zwar Zugang zum Zuckerwasser, ziehen aber eine persönliche Betreuung vor

Hatte eine Neststörung vorgenommen. Es bestand die Gefahr, das Eier zwischen dem grobem Substrat verschwinden hätten können. Spalten habe ich mit Sand versiegelt. Drei Königinnen außerhalb des Nestes, sollte in der Clavate Haltung immer ein Alarmzeichen sein.

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Zusammenhalt wird praktiziert



Gruß
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 27. Apr 2020 15:52

Hallo, die Gyne 4, die Neue ist deutlich ruhiger geworden. Das panische Verhalten hat sie erst einmal abgestellt, ihre Aktivität ist dennoch hoch. Eine Neugründung halte ich weiterhin für ausgeschlossen. Eine einzelne Paraponera clavata gründen zu lassen, ist schon schwierig. Eine Neugründung, eine dritte Gründung, glaubt man dem Händler das die Larven bereits ihre waren, ist das Gelingen sehr ambitioniert. Ich würde meinen sehr unmöglich. Ich glaube jedoch, das das panische Verhalten der Queen zum Teil ich zu vertreten habe. Da ich mit dem Händler per Whats App verbunden bin und der Verdacht für mich nahe lag, das die Ursache vielleicht meine Kolonie sein könnte. Schließlich befinden sich beide in einem Schrank. Auf die Frage, ob sich Gründungskolonien riechen/wittern/spüren können, hatte er verneint. Ich glaube das diese Ansicht falsch ist. An diesem Punkt mache ich dem Verkäufer keinen Vorwurf, er beschrieb seine Brutboxen mit begrenzter Belüftung, Deckel mit Nadellöchern. In den verschieden Haltungsberichten findet man verschiedene Ansichten, der eine arbeitet ohne Abdeckung da er eine gute Belüftung für existentiell hält. Andere reduzieren auf ein Minimum, um möglichst die Parameter Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant halten zu können. Beide Methoden sind erfolgreich. Ich setze auf eine gute Belüftung, etwa ein Drittel bis ein Viertel meiner Abdeckungen ist mit Gaze abgedeckt. Diese gute Belüftung begünstigt natürlich die Wahrnehmung fremder Kolonien, vorausgesetzt es ist überhaupt möglich. Ich meine ja. Gyne 4 ist sofort in den Duftcocktail gestellt worden und hat natürlich darauf reagiert. Sie fühlte sich entweder bedroht oder sie wollte zu ihnen aufschließen. Wer weiß. Sie war jedoch nicht die Gyne, die mich darauf brachte. Mehrere Umstände hätten für das panische Verhalten verantwortlich gewesen sein können, die fehlenden Larven, die fehlenden Gynen oder der Transport. Es war schlichtweg meine Indikator- Ameise. Die Wächterin meiner Clavater Kolonie zeigte gestern aktives Verhalten an. Das sich für mich nicht, ohne weiteres Erklären ließ. Sie fühlte sich unwohl, das war mir klar. Mein Verdacht sie registriert die fremde Gyne. So war es auch. Ich entfernte Gyne 4 aus dem Ameisenschrank und in meiner Paraponera Kolonie kehrte wieder Entspannung ein. Auch die fremde Gyne wirkt mittlerweile relaxter. Sie befindet sich derzeit im Skorpion Becken natürlich separiert in ihrer Gründungsbox. Die Gyne werde ich behalten, ich bezahle das Lehrgeld und ihr lernt daraus.
Gruß :?
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Re: Paraponera clavata

Beitragvon Abmeise » 29. Apr 2020 13:16

Hallo, die Gyne 4 hat ihre Aktivität anscheinend gänzlich eingestellt. Flüchtig geschaut, sieht man sie nicht mehr. Sie ist entweder tot, obwohl Tapsigkeit konnte ich noch nicht Beobachten, oder sie ist ins vorgefertigte Erdnest eingezogen. Eine Überprüfung des tatsächlichen Zustandes erfolgt in der nächsten Woche. Eine tote Ameise geht natürlich zurück. Nachdem der Händler mich einige Tage ignoriert hatte, er scheint verschnupft zu sein, hat also inzwischen Kenntnis von diesem Threet bekommen. Hat er nun doch meine Fragen beantwortet. Ein gesendetes Bild einer Gründungsbox zeigte mir ein einzelnes Belüftungsloch, d.h. minimalistische Belüftung. Vielleicht habe ich auch nicht alle entdeckt, dennoch deutlich anders, wie ich es handhabe. Die Gründungskolonien werden bei ihm nicht beheizt. Er hält sie bei 23 °. Ich schätze dann weniger, denn wer hat eine dauerhafte Zimmertemperatur von 23 :?: Das ist deutlich weniger, was ich ihr anfangs angeboten hatte. Bis zu 4 Grad mehr bedeuten natürlich Stress, da sie diese Temperatur nicht gewohnt ist. Habe der Brutbox, deshalb gestern einen Standfuß, in Form eines Steines, verpasst. Im Skorpionbecken erfolgt die Erwärmung von Unten. Habe die Gyne von der Heizquelle somit entfernt. Die durchschnittliche Temperatur beträgt derzeit 24 °. Sie ist nun verschwunden, Zufall?, vielleicht. :wink: Wie empfindlich die Clavata auf Temperaturschwankungen reagieren, zeigt mir immer wieder meine Wächterin, fällt die Temperatur um ein Grad innerhalb einer Stunde, zeigt sie mehr es durch aktives Verhalten an. Sie ist nicht weniger effizient wie der Temperaturfühler.
Ein Wort zum Händler: Er ist ehrlich. Okay, Larve 2 gab es nie im RG. Betrachte ich als Notlüge, weil ich ihm direkt damit konfrontiert habe. Fragen die ich stellte, hat er gewissenhaft beantwortet, obwohl er sich dadurch selbst in eine ungünstige Position brachte und somit auch angreifbar. Würde ich wieder bei Ihm Bestellen? Ein klares Ja.
Gruß :D
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