Hallo Steffen,
vielen Dank für die Blumen, hier eine kurze Zusammenfassung für dich. Hoffe hast nichts dagegen, wenn die anderen Interessierten mitlesen, lol.
Den drei Gynen geht es gut. Sie sind ruhig und ausgeglichen. Der Maßstab für mich ist immer noch die Wächterin. Sie reagiert als erstes auf ungünstige Umweltreize. Sie befindet sich zwar dauerhaft außerhalb des Nestes bzw. der Nestmulde. Ich gehe aber davon aus, das die Aufpasserin das Nest anders definiert als ich. Sie läuft nicht um her. Sie verharrt stundenlang auf einen Fleck, oft gesellt sich Gyne 2 zu ihr und tut es ihr gleich. Die Gründungsqueen macht das nie. Es gibt immer noch keine Brut
. Die erste Brut verschwand. Die Schuld trage ich. Habe zu viele Fehler gemacht und sie viel zu spät bemerkt. Die drei Gynen sind top. Sie geben mir das Gefühl, sie warten nur darauf, das ich ihnen die perfekten Bedingungen gebe, dann Gründen sie neu. Mit dem Bereitstellen des neuen Setups Anfang Oktober sollte die Wende eingeleitet werden. Die Gynen sind zur Ruhe gekommen, das ist gut aber Eier wurden "wahrscheinlich" keine gelegt oder doch und gefressen
Tja, wie soll ich es formulieren
.
Wenige Tage nach dem Umsetzen bemerkte ich in der neuen Gründungsbox ein Heimchen. Es hatte die Größe eines Flohes. Keine Ahnung wie es hineingekommen ist. Vielleicht haben die Ameisen selbst das Substrat kontaminiert. Alles war schließlich neu und die Box selbst war hermetisch verschlossen. Futter für die Ants dachte ich mir und fertig. Das Heimchen wuchs heran. Ich beobachtete wie die Wächterin anfangs jagt auf sie machte. Geschickt kletterte der Eindringling an die Deckelunterseite und verharrte dort an der Belüftungsgaze , bis die Gefahr vorbei war. Die Jägerin verlor wohl irgendwann dauerhaft das Interesse an dieser Beute. Schließlich war sie nicht in der Lage, dieses zur Strecke zu bringen, unglaublich aber wahr.
Lieber immer tote Beutetiere anbieten. 3 Monate sind vergangen und schließlich erblickte ich wieder einmal das Heimchen, als ich die Clavata fütterte. Es ist inzwischen Sub adult. Futtertiere habe ich immer halbiert. Ich wollte sicherstellen, das die Gründerinnen ihren Anteil bekommen. Ich bot ihnen eine halbierte männliche Schokoschabe an. Es dauerte nicht lange und der Kopfteil wurde nach rechts verschleppt und das Hinterteil nach links. Leider war an diesem Vorgang keine Ameisen daran beteiligt. Es waren also 2 Heimchen, Mist.
Sie verschwanden sofort im Untergrund.
Die Gründungsbox steht mittlerweile in einem sogenannten selbst errichteten sterilen Ameisenbrutschrank. Die Kontaminierung erfolgte bereits im Oktober letzten Jahres. Sie müssen raus, das war klar. Sie aber Auszugraben und das Nest meiner Paraponera zerstören, wollte ich auch nicht. Ich wartete bis zur nächsten Fütterung. Drei Tage später öffnete ich die Box. Die Heimchen zeigten sich gleich und machten Anzeichen die Box selbst verlassen zu wollen. Ich war geduldig und wartete. Sie schafften es schließlich. Habe eine gleich den Queens tot angeboten. Da bemerkte ich ein drittes Heimchen, Mist. Genug Stress für heute, diese Jagd ein anderes Mal. Ich schloss den Deckel und 5 min später waren die drei Queens an dem toten Heimchen und labten sich daran. Es wurde komplett in kürzester Zeit gefressen. Das war das erste Mal, das ich die Hauptqueen außerhalb der Nestmulde gesehen habe. Sie hatten richtigen Hunger auf Proteine. Die Wochen davor waren sie wohl unterversorgt gewesen. Meine Annahme es sei ein Heimchen eingedrungen war falsch. Es waren auch nicht zwei, nicht drei sondern vier Störenfriede. Als ich Nummer drei mit der Pinzette nachstellte, bemerkte ich die Vierte. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht
Beide verschwanden im Moosbereich. Ich hob das Moos an und dachte echt mich tritt ein Pferd
. Die Heimchen saßen im Nest bei meinen Gynen und taten so als würden sie dazu gehören. Die Ameisen zeigten ihnen gegenüber keine Aggression. Was passiert, wenn Eier gelegt würden, dürfte wohl klar sein. In ihrem Trancezustand scheinen die Clavata in ihrem Nest wohl alles zu tolerieren, auch den Feind. 14 Tage sind vergangen. Die Box ist clean. Brut ist noch nicht in Sicht. Ich hege den Verdacht, es könnte vielleicht an der Heizmatte liegen, die Wärme von Unten. Sie ist unnatürlich und hat großen Einfluss auf die Luftfeuchtigkeit. Als ich einst die Wärmelampe für meine Messorqueen zum Einsatz brachte, beeinflusste der Wärmekegel auch die Paraponera- Box. Die Reaktion erfolgte prompt. Binnen der ersten Woche wurden zahlreiche Eier gelegt. Es entwickelte sich auch eine Larve. Schließlich wurde direkt unter dem Lichtkegel, unter Moos, eine neue Nistmulde angelegt und der Umzug vollzogen. Eigentlich wollte ich noch 2 Wochen warten in der Hoffnung es lag nur an den Heimchen. Eine Heizmatte ist einfacher zu kontrollieren und eine 35 Watt Lampe ungünstig für den Ameisenschrank, aber was soll es. WAT sein Mut dit Mut.
Ja Steffen, mehr gibt es, erst einmal nicht zu berichten. Meine Ants sind geduldig mit mir. Es liegt nur an meinem Können.
Sie sind bereit und ich werde von Tag zu Tag besser, wahrscheinlich.
Gruß