Erstmal einen schönen guten Abend an alle die mich nicht kennen, was sicherlich das komplette Forum betrifft da ich absolut neu dazu gestoßen bin. Vorweg gleich mal ein Kompliment für die interessierte Teilnahme der einzelnen User. Ein Problem eingestellt und keine 24 Stunden später war das Problem fürs erste beseitigt ( wer es genau wissen möchte, kann hier nachlesen viewtopic.php?f=165&t=17995 )
Mein Name ist Manuel, bin 25 Jahre alt und habe vor kurzem die Welt der Ameisen entdeckt... Es war eine Dokumentation, die ich mir mit meiner Freundin angesehen habe, wir waren wie gefesselt vor Faszination. Kaum war die Doku vorbei, stöberten wir beim Antstore Onlineshop. Mann mann soviele sachen die es da zu kaufen gibt, Becken, Becken, Becken, soviele verschiedene Grössen auch noch ! Warum ist das eine so schmal und die anderen so gross !? Wir wussten kaum was mit den Sachen anzufangen bis wir auf eine sehr interessante Seite gestossen sind, und zwar die vom Erne. Diese Seite brachte uns ganz nah an die Welt der Ameisen und wir waren nun völlig infiziert. Schwupp die wupp hatte ich meine erste Kolonie, Messor cf. capitatus Ich weiss zwar bis heute nicht, was dieses cf. zu bedeuten hat aber naja... ich denke es ist ganz simpel, aber entweder ich habe immer noch nicht genug über Ameisen gelesen ( was eigentlich nicht der Fall ist ) oder ich habe es gekonnt überlesen. Naja wie dem auch sei, es sind wundervolle Tiere, die, wenn sie sich was in den klitze kleinen Kopf gesetzt haben, kaum aufzuhalten sind. Riesige Brocken Sand/Lehm Mischung werden mit aller Kraft in das Nest gezerrt, mittelgrosse Heimchen sind in nu zerkleinert, sie sind dauerhaft am machen und tun, tag nacht ... sc***** egal, hauptsache was machen. Ich find sie einfach super und bin hellauf begeistert von den kleinen Rackern.
Nun zu meiner Kolonie, von der ich euch ein wenig oder evtl. auch ein wenig mehr berichten möchte
Seit ca. 4 Monaten bin ich stolzer Besitzer einer Messor capitatus Kolonie. Ich habe sie mit insgesamt 12 Arbeiterinnen, Brut, und der Königin bekommen. Halten tue ich sie in einem 30x20x20 Formicarium bei 25-28° und einer RLF von ca. 40-50, selten auch 70 %. Anfangs haben sie natürlich als Nest ihr RG genutzt, aber schon kurze Zeit später ( min. 2 Wochen, habe es kaum mitbekommen ), waren sie vom RG ins Ytong Nest gezogen, was ich ihnen zuvor mit ins Becken eingebaut habe. Sie fühlten sich sichtlich wohl und haben reichlich Brut aufgezogen. Auch Insekten waren auf einmal sehr gefragt und wurden jeder Zeit angenommen, eigentlich wurde alles angenommen, was ich angeboten habe. Selbst an ein Stück Apfel sind sie gegangen und haben fleissig den süssen Saft getrunken, gegessen haben sie diesen jedoch nicht. Wasser habe ich ihnen über eine Petrischale gereicht welche mit Watte ausgelegt war, um ertrinken zu verhindern. Alles war wunderbar, nach ca. 3 monaten waren es an die 40 Arbeiterinnen. Dann brach die Freude zusammen, als ich sah, dass mehrere Arbeiterinnen sich zu Tode quälten... und wenn ich hier von mehreren spreche, meine ich damit an die 25 Stück. Ich dachte ich spinne, das kann doch nicht wahr sein, es lief alles einwandfrei... dachte ich !!! tja dem war aber anscheinend nicht so, Kleinigkeiten können sich in nu zu riesen Problemen entwickeln !!! Wie schon gesagt, wer mehr dazu erfahren möchte, kann dies über den oben angezeigten Link tun. Was schlussendlich der Grund für das Sterben war oder evtl sogar noch ist ( Bericht über Absterben liegt keine 24 std zurück ) ist nicht bekannt, es könnten mehrere Ursachen in Frage kommen...
Nunja, dieser Vorfall war Grund genug für mich diesen Report zu starten, um vllt anderen vor Missglücken wie es bei mir der Fall war, zu bewahren.
Nach kompletter Reinigung des Beckens wurde ein neues Ytong Nest verbaut, was zuvor mit kochendem Wasser übergossen und dann im Backofen bei 200° getrocknet wurde. Leider hat das mit dem Trocknen nicht ganz so gut geklappt, wie ihr gleich auf den Bildern gut sehen könnt. Naja, zumindest desinfiziert ist alles zu 100%. Die Sand/Lehm mischung habe ich solange in einem Topf abgekocht bis das Wasser verdunstet war, der Topf im Ar*** war und sogar ein wenig Restfeuchte vorhanden war naja, was man nicht alles für die Kleinen her gibt.
Fertig "eingerichtet" war es dann auch bald soweit und sie zogen in ihr neues Zuhause... ich denke Bilder sagen da mehr als tausend Worte...
Aus dem Behälter ging das Abenteuer los, erst lag der Behälter so, dass sie auch von alleine raus kamen und umziehen konnten, als ich dann aber sah, dass sie ihr vorübergehendes Nest unter der Dose anlegten, musste diese raus...
Sie suchten und suchten bis endlich ein vernünftiges Nest ausfindig gemacht wurde...
Ruck zuck wurde das Nest ausgebessert und verdreckt hehehe, aber das gehört halt dazu...
Hier ein Bild als das Nest noch sauber war, man sieht deutlich das Kondenswasser an den Scheiben was wohl nicht unbedingt von Vorteil ist, aber die nächsten 24 std werden so oder so keine Samen gefüttert um weiteren Stress zu vermeiden und beleuchtet wird selbst heute Nacht mit einem Infrarot Strahler damit auch das letzte bisschen Wasser vorerst verdunstet.
Und hier ein paar Bilder nach umzug in ihr neues Nest ...
deutlich zu sehen ist wie sie die Lücken zwischen Nest und scheibe stopfen ...
hmm ja das ist der letzte Stand bisher... die kommenden Tage werden sicher aufregend, zu sehen, ob das komplett neue Einrichten des Beckens Wirkung zeigt und das Sterben nun endlich ein Ende hat, ich wünsche es mir und natürlich den Ameisen sehr !
Bis bald
Grüsse
Manuel