Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

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Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 9. Sep 2013 20:35

Ein Hallo an alle Leser und Leserinnen dieses Berichts

Ich bin schon seit 5 Jahren in der Ameisenhaltung aktiv und habe schon einige Arten (u. a. Messor barbarus) gehalten.
Vor allem Blattschneideameisen reizten mich so habe ich mir nach 2 Jahren erfolgreicher Ameisenhaltung eine Kolonie Acromyrmex crassispinus[crasspinosus] geholt...

Erst einmal lief auch alles wie am Schnürchen... leider zu gut... bald war die Kolonie nicht mehr unter Kontrolle zu bringen (Koloniestärke mehrere tausend) ... denn wegen der Haltungsparameter wirkt bei dieser Größe der Kolonie kein Ausbruchsschutz außer ein dicht sitzender Deckel... naja auf jeden Fall habe Ich sie leider abgegeben

Danach hatte ich 1 Jahr Zeit darüber nachzudenken wie solche riesigen Kolonie (Superorganismen) platzsparend und preiswert zu halten sind

Meine Rückschlüsse:

1. Sämtliche Becken in meiner Anlage sind aus Plastik (Plastikboxen vom OBI).
Ich mach die Anschlussbohrungen selbst.

Nachteile von Glas oder Acrylglas

1. Sehr teuer bei derartig großen Anlagen
2. Durch das hohe Gewicht (v.a. bei Glas) schlecht stapelbar -> benötigt extrem viel Platz (auch nicht transportierbar)
3. Bei Glas muss man bei Arbeiten an der Anlage sehr aufpassen, da Glas leicht bricht.

2. Zum Futterproblem:

Beide Blattschneiderameisengattungen (Atta und Acromyrmex) benötigen bei großen Koloniestärken sehr große Mengen an Grünzeug.
Bei unzureichender Futterzufuhr kommt es zu gewaltigen Ausbrüchen und zum Kollabieren der Kolonie, da die Tiere das Futter auch
zur Regulierung der Feuchtigkeit benutzen!! Auch große Kolonien (ca. 5000 Tiere) können innerhalb von 2 Wochen zugrunde gehen!!

Hab diese Erfahrung bei meiner Attakolonie machen müssen, die Ich nur noch mit 20 Tieren und der Königin retten konnte.

Blattschneideameisen nutzen aber ein großes Spektrum an Nahrungsquellen auch viele Obstsorten und Gemüse sowie Mandeln und Nussprodukte.
Bei meiner Inselidee liegen auf der Freifläche immer Datteln und Früchtemüsli aus (Zu der Inselanlage später mehr).


Nachdem Ich lange über die Haltung solcher Kolonien nachgedacht habe, beschloss Ich mir meine absolute Traumgattung zu holen : ATTA.
Um genau zu sein habe Ich mir eine Kolonie Atta cephalotes geholt, die Ich am 19.01.2012 bekommen habe, nämlich mit einer Königin und ca. 30 Tieren
mit einem ungefähr tischtennisballgroßen Pilzstück.

Einen zusätlichen Steckbrief zu Atta cephalotes möchte Ich hier nicht einfügen, da dieser überall vorhanden ist. Ich bitte um Verständnis.

Möchte aber noch kurz etwas zu der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit anmerken.

Mir erscheint bei Atta cephalotes die Temperatur von 18 - 26 Grad (ideal: 22 - 24 Grad) möglich, sowie eine Luftfeuchtigkeit von 80 - 90%.
Bei der Temperatur keinesfalls über die 26 Grad gehen! Lieber mit der Temperatur niedrig bleiben!

Die Haltung der Attakolonie hat mit meiner Plastikanlage auch ein Jahr hervorragend funktioniert, bis die Kolonie aufgrund der Futterknappheit über 3 Tage
sowie der extremen Tierchendichte kollabiert ist (die Tiere verstümmeln sich teilweise gegenseitig bei zu hoher Populationsdichte).
Außerdem konnte ich im Futterbecken nicht bzw. sehr schlecht füttern, da die Tiere einfach extrem agressiv waren, obwohl Ich damals eine Gesamtschlauchlänge
von ca. 25 m hatte!

So habe ich bei der wieder kleinen Kolonie darüber nachgedacht, ob man denn die Tiere auf einer Inselanlage halten könnte.
Unter der Inselanlage verstehe Ich die Plastikpilzbecken und die Freilandfläche außerhalb (siehe Fotos).
Am Rand der Freilandfläche habe ich Paraffinöl aufgetragen, das die Tiere am ausbrechen hindert.
Die Tiere bemühen sich aber gar nicht ernsthaft um einen Ausbruch, was mich selbst sehr überrascht hat.
Auch meine mittlerweile größere Attakolonie (größer 5000) lässt sich auf diese Weise sehr gut halten.

An diesem Punkt möchte Ich mit meinem Aufbaubericht hier starten. Werde regelmäßig über die Kolonie schreiben und einige Fotos dazusetzen, damit
Ihr euch ein Bild von der Anlage und der Kolonie(größe) machen könnt. Ich denke, einige von euch haben schon länger auf eine private Haltung einer
größeren Kolonie gewartet.

Fotos folgen demnächst, freue mich auf eine Rückmeldung zu dem Bericht.

Wichtig: Möchte hier keinerlei Werbung zur Haltung einer Attakolonie machen. Diese Entscheidung muss jeder selbst treffen!

Edit Uta
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 10. Sep 2013 15:15

Danke für die Verbesserung des Berichts!

Ich habe im Diskussionsforum einen eigenen Thread eröffnet, bitte postet eure Fragen und Anmerkungen dort um die Übersichtlichkeit dieses Berichts zu wahren!
Danke!
Hier viewtopic.php?f=149&t=19002&view=unread#unread kann diskutiert werden.

Attahalter19

PS: Bald lade ich die ersten Bilder meiner Anlage hoch.

Edit Uta - Linksetzung
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 11. Sep 2013 17:18

Liebe Leser und Leserinnen dieses Berichts,

heute lade ich die ersten Bilder meiner Anlage hoch!

Hoffe euch gefallen die Bilder & die Anlage!

Zu der Anlage selbst:

Ich habe Biopflanzen auf die Anlage gestellt, damit sich die Tiere selbst versorgen können.
Außerdem habe Ich ein externes Pilzbecken aufgestellt, das auch genutzt wird.
Zum Pilzvolumen selbst...5l + 5*2l + ca. 3l (das erste Pilzbecken ist nicht mehr ganz voll) + ca. 3l (vom 9l Becken) = ca. 20 l Pilz
Also hat die Kolonie ungefähr 20 l Pilz und eine dem entsprechende Koloniestärke (ca. 10.000 Tiere) und trozdem versuchen die Tiere in der freien Anlage nicht auszubrechen.
Das hat mich sehr überrascht!
Bei den Plastikbecken pressen sich die Tiere jedoch durch jede Lücke... möglicherweise merken die Tiere das sie eingesperrt sind.

Bald kommt ein neues Update,

Bis bald

Attahalter 19
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Anlageganz.jpg.jpg
Die gesamte freie Attaanlage mit Biopflanzen
BildAnlage1.jpg.jpg
Die freie Attaanlage im Nahem mit externen Pilzbecken
20130911_163733 (640x480).jpg
5 * 2l Pilzbecken und 2 * 5l Becken, eins davon mit Pilz
Becken.jpg.jpg
2tes 5l Pilzbecken
Becken2.jpg.jpg
9l Pilzbecken noch nicht voll
Plastikbox mit Ausgang.jpg.jpg
Plastikbox am Ausgang ohne Tiere an den Wänden!!!
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 12. Sep 2013 17:02

So da wäre mein nächstes Update:

Hoffe die Fotos werden besser wie die Letzten.

Meine Atta nehmen sehr gerne Äpfel (so ca. 10 pro Woche!), Datteln aber weder Bananen noch Karotten (alles Bio versteht sich!).
Vor allem die Äpfel nagen sie ganz ab, das sieht man auf dem Foto sehr gut.
Gestern habe ich noch einen externen Pilzbehälter hinzugefügt, der auch dankbar angenommen wird.
(Den Pilzbehälter sieht man auf der Gesamtanlage)
Auch unter den Biopflanzen die Ich hinzugestellt habe, legen sie Nester an was mich doch ein bisschen ärgert :evil: ...
Davon habe Ich auch ein Foto gemacht, das eine Petersilienpflanze zeigt in der sich die Atta ein Nest gebaut haben (der Eingang ist als schwarzer Fleck zu erkennen).

Das war's auch schon wieder für heute
Bis bald

Attahalter19
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Biopflanze mit Nest.jpg
Biopetersilie mit Attanest!
Apfel_futter.jpg.jpg
Atta nagen an Apfel
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 19. Sep 2013 21:14

Heute schreibe ich mit neuen Fotos ein neues Update,

die Kolonie wächst gut... Ich füttere zur Zeit vor allem mit Löwenzahn aus dem Garten.
Zur Zeit versuche ich die gesamte Anlage auf den Tisch zu bringen und alle Pilzbecken in externe Pilzbecken umzuwandeln.
Dabei habe Ich ein neues 9l - Becken in die Anlage gestellt und den Restpilz eines der außenstehenden Becken eingefüllt.
So konnte Ich ein 5l Becken säubern und kann es als externes Pilzbecken wiederverwenden.

Außerdem habe ich in die Anlage eine Laufetage eingefügt (siehe Bilder).

Bis zum nächsten Update

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pilzbecken außen.jpg
ein 5l Becken weniger (vgl. Bild oben)
externespilzbeckenverg.jpg.jpg
2. 9l Becken mit neuem Pilz (alles externe Pilzbecken)
externespilzbeckenverg.jpg.jpg
letztes Bild, nur näher
9l1.jpg
1. 9l-Becken; Wachstum erkennbar
an.jpg
gesamte Anlage mit Laufetage
Größenunterschied.jpg.jpg
deutliche Größenunterschiede bei Atta
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 23. Sep 2013 18:38

Neues Update mit kleinem Gedankenanstoß

Über das Wochenende habe Ich meine gesamten Pilzbecken in die Anlage integriert, außerdem habe Ich mir überlegt was ich mit den übrigen Futterbecken und den verbliebenen 15 m Schlauch mache.
So kam mir die Idee das Ich den Schlauch an dem Tisch fixiere indem Ich das eine Ende des Schlauches leicht aufschneide um dort eine Schraube in den Tisch zu bohren, um den Schlauch dort zu befestigen.
Das andere Ende des Schlauches habe ich mit einem 36l Futterbecken verbunden. Ein Teil des Schlauches am Ende des Tisches habe Ich mit Paraffinöl eingepinselt damit die Tiere nicht über den Schlauch auf den Boden krabbeln können. Der Ausbruchsschutz hält bis jetzt sehr gut und im Schlauch herrscht auch ein reger Verkehr. (Fotos der veränderten Anlage folgen bald!)

So nun zum Gedankenanstoß:

Wenn man annimmt das pro Sekunde über den ganzen Tag hinweg 5 Tiere (von der Tischseite) in den Schlauch krabbeln um Futter zu holen (füttere nur noch dort), was bei ausreichender Futtermenge durchaus realistisch ist, dann bedeutet dies das 18.000 Tiere (!) pro Stunde hineinwandern. Über den ganzen Tag gerechnet heißt das, dass 432.000 Tiere (!!), also fast eine halbe Millionen, in den Schlauch krabbeln um Futter zu schneiden. Das ergibt eine Gesamtlaufstrecke (bei 5 m Schlauchlänge) von 4320 km.

Das bedeutet: Diese Kolonie mit 20l Pilz und ca. 10.000 Tieren legt für ihre Futterversorgung pro Tag 4320 km zurück!!!

Die Gesamtleistung dieser Kolonie für die Futterbeschaffung kann Ich mir persönlich nicht mehr vorstellen.

Diese Zahlen wirken umso erstaunlicher, wenn man bedenkt das diese Attakolonie im Vergleich zu einer ausgewachsenen Kolonie vernachlässigbar klein ist.
(Ausgewachsene Kolonien besitzen ein Pilzvolumen zwischen 1000l und 4000l !!!)

Angesichts dieser Daten drängt sich die Frage ob eine Attakolonie langfristig haltbar ist auf.
Viele Ameisenhalter denken das Atta schwer zu halten ist. Dies ist nur teilweise richtig, denn die Haltungsparameter sind in einer abgeschlossenen Anlage (mit etwas Erfahrung) leicht hinzubekommen.
Die Attahaltung ist nicht schwer, sondern (sehr) aufwendig!!

Hoffe Euch hat der Denkanstoß gefallen, würde gerne mit euch im Diskussionforum darüber diskutieren!

Bis bald

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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 24. Sep 2013 11:24

Bilderupdate

So jetzt reiche Ich die Fotos nach um den neuesten Stand meiner Anlage zu verdeutlichen.
Ungefähr eine Stunde nachdem ich das Futterbecken mit Futter angeschlossen haben, waren schon einige hundert Tiere in der neuen Anlage.
Es ist wirklich erstaunlich wie schnell Blattschneiderameisen (hier: Atta und Acromyrmex) und andere Arten rekrutieren können!
(vgl. Gedankenanstoß)
Das ist mir bei den Ausbrüchen meiner früheren Acromyrmex mehr als deutlich geworden!

Diese Kolonie versucht bis jetzt jedoch nur bei geschlossenen Becken ernsthaft auszubrechen.
Bin gespannt, ob das auch so bleibt wenn die Kolonie deutlich größer geworden ist (mehrere hundert Liter Pilz) und ob man die Kolonie überhaupt so groß ziehen kann.

Bis bald

Attahalter 19
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Schlauchfutterbecken (1024x768).jpg
Schlauch mit externem Futterbecken
Schlauchverbindung (1024x768).jpg
Angeschraubte Schlauchverbindung
Anlageneu1 (768x1024).jpg
gesamte Anlage
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 26. Sep 2013 18:49

Neues Update mit neuem Gedankenanstoß

heute habe Ich beim OBI 3 neue 9l Becken gekauft, um den Tieren weiteren Platz zum Anbau der Pilze zu geben.
Meiner Erfahrung nach tun sich die Tiere besonders leicht beim Anlegen der Pilze, wenn das Becken eine sehr geringe Höhehat.
Bei der Anlage selbst habe Ich nochmal einen 5-Meter-Schlauch hin gebohrt.
Außerdem legen die Tiere gerade im höchsten 5l-Becken einen neuen Pilz an.
(siehe Bilder)

Gedankenanstoß

Interessant ist der Vergleich einer Kolonie (hier Attakolonie im Speziellen) mit einem Vielzellenorganismus (alle Säugetiere incl. Mensch). In einer Attakolonie existiert ein sehr stark ausgeprägtes Kastensystem, wobei sich die Größenspanne zwischen der kleinsten und größten Arbeiterin auf über 15 mm beläuft (abhängig von der jeweiligen Unterart). Die verschiedenen Kasten haben unterschiedliche Aufgaben und Einsatzgebiete (z.B. Pilzgarten oder Futterplatz). Bei einem Vielzellenorganismus ist es ähnlich, auch hier gibt es unterschiedliche Zelltypen (z.B. Herzzelle, Hautzelle....). Genau wie eine Zelle kann auch eine Attaarbeiterin nur in ihrer Kolonie überleben, auch Gruppen von Arbeiterinnen können nicht längerfristig ohne ihren Staat überleben (im Vielzellenorganismus kann z.B. das Herz auch nicht längerfristig ohne den Gesamtorganismus existieren).

Auch Intelligenz entsteht erst im Kollektiv, so ist eine einzelne Attaarbeiterin ziemlich dumm, wenn jedoch mehrere hunderttausend oder gar Millionen Tiere zusammengeschaltet (durch Kommunikation) werden, entstehen gigantische Nester mit erstaunlichen Belüftungssystemen.

Interessant wäre hier noch die Frage, wie die Informationsspeicherung in einer Attakolonie funktioniert.

Was auch ziemlich erstaunlich ist, ist die Möglichkeit das die Attakolonie Futter erkennen kann.
Das mag jetzt seltsam klingen, lässt sich aber ganz einfach demonstrieren:
Wenn man den Attas unbekanntes Futter gibt, dauert es ein bisschen bis sie zu schneiden anfangen.
Gibt man den Attas in den nächsten Tagen dasselbe Futter nochmal, fangen sie deutlich schneller an zu schneiden!
Frage: Wieso?
Scheinbar ist es der Kolonie möglich das Futter zu erkennen.
Besonders deutlich ist mir dieses Verhalten bei Äpfeln aufgefallen.

So das war der Gedankenanstoß und das Update für heute.
Jetzt kommen noch die Bilder.

MfG

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3. 9l-Becken.jpg
Neues 9l-Becken zur Pilzerweiterung
3. 9l-Becken.jpg (16.52 KiB) 12181-mal betrachtet
2. Schlauch.jpg
Neuer Schlauch den Ich an die Anlage gebohrt habe
Futterbecken.jpg
Die beiden Futterbecken zu denen die beiden Schläuche führen
Gesamtanlage.jpg
Jetzige Gesamtanlage
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 29. Sep 2013 14:12

Umbau der Anlage

Ich habe heute das 60l-Becken, das hochkant steht, umgelegt. So können die Tiere den Platz des Tisches noch besser nutzen. Außerdem stehen die Pilzbecken nicht ganz so hoch. Da die Schale am (vom Foto aus) linken hinteren Fuß kaum mehr genutzt wird, habe ich die Stapelbecken dort hinunter gestellt. Das 9l-Pilzbecken, das ich erst letztes Mal eingefügt habe, ist mittlerweile fast zu einem Viertel mit Pilz gefüllt. Darüberhinaus habe ich gestern ein weiteres 5l-Becken, in dem die Tiere den Pilz nicht hochziehen konnten, dazugegeben. (vgl. Fotos!)

Als erstes habe Ich den Boden des 5l-Beckens mit Sand bedeckt, danach richtig hineingesprüht, so dass der Bodengrund schon fast nass war. Dann habe Ich ein bisschen Grünzeug und ein bisschen Pilz als Starthilfe aus dem externen Futterbecken hinzugegeben. Heute war der Startpilz mehr als doppelt so groß und das Grünzeug verschwunden!

Das gesamte Pilzvolumen schätze Ich derzeit auf ca. 25l.

MfG

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DSC_0039 (768x1024).jpg
Gesamte Anlage im Überblick
DSC_0042 (1024x768).jpg
3. 9l-Becken im Vergleich zum letzten Mal
DSC_0040 (1024x768).jpg
3*2l-Boxen am hinteren linken Tischfuß
DSC_0041 (1024x768).jpg
5l-Becken mit Pilz den Ich gestern angelegt habe
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 12. Okt 2013 14:35

So nach einiger Zeit mal wieder ein Update:

Die Kolonie wächst sehr gut habe die 4 * 2l Boxen, die am hinteren linken Fuß des Tisches standen, aufgelöst, indem ich den Pilz in die großen 9l-Becken Boxen umgefüllt habe.

Ich schätze das jetzige Pilzvolumen der Kolonie auf ca. 35l. Von Ausbrüchen noch keine Spur!
Es bleibt interessant wie groß die Kolonie noch aufzuziehen ist.

Werde in regelmäßigen Abständen von der Kolonie berichten.

MfG
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Dateianhänge
DSC_0040 (768x1024).jpg
5* 9l Becken alle bereits mit Pilz
DSC_0041 (768x1024).jpg
Die Gesamtanlage im Überblick
DSC_0042 (1024x768).jpg
Hier waren vorher die 4* 2l-Boxen gestanden (vgl. letzte Bilder)
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 1. Dez 2013 17:17

Nach einiger Zeit ein neues Update...

In der letzten Zeit hat sich am Boden in den Pilzbecken Wasser angesammelt, dieses Phänomen werden einige von euch die Atta halten sicher auch kennen.
Daraus ergeben sich 2 Probleme:
1. Der Pilz fängt an, an der Stelle abzusterben.
2. Da die Tiere auch am Boden den Pilzmüll lagern, bevor sie ihn raustragen, und der sich mit dem Wasser vermischt, fängt es an zu stinken.

Deshalb habe Ich letztes Wochenende den Pilz kurz aus den Becken genommen, die Becken gereinigt (natürlich nur mit heißem Wasser!), danach an den Ecken Löcher gebohrt und den Pilz schließlich wieder zurückgesetzt. Die Arbeit hat zwar nur ca. 1h gedauert war aber sehr anstrengend, weil das den Tieren nicht gerade gefallen hat :D ...
Die Löcher habe Ich deswegen gebohrt, damit in Zukunft das Wasser besser abtropfen kann und es so länger dauert bis Ich die Pilzbecken wieder reinigen muss.

Das Pilzvolumen ist in letzter Zeit aufgrund der Futterknappheit ein bisschen zurückgegangen, schätze es aber immer noch auf ca. 35l. Zur Zeit gibt es für die Tiere Brombeerblätter, gewaschene Äpfel und Haselnüsse, die die Tiere sehr gerne annehmen.

Der Ausbruchsschutz hält im Großen und Ganzem ganz gut, nur am rechten hinteren Stuhlbein hat es ab und zu Ausbrüche gegeben.
Deshalb habe Ich einen zusätzlichen Topf eingebracht (siehe Foto), den ich mit Paraffinöl sichere.

Im 5.Pilzbecken ganz oben fangen sie an, einen neuen Pilz anzubauen.
Das war auch schon wieder das Update, bei Fragen und Anregung im Diskussionsthread posten.

MfG Attahalter19
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DSC_0058 (768x1024).jpg
Gesamtansicht der 5 Pilzbecken (alle 9l)
1385911466818 (324x243).jpg
Loch für den Wasserabfluss im Pilzbecken
1385911466818 (324x243).jpg (13.49 KiB) 11677-mal betrachtet
1385911528156 (324x243).jpg
Zusätzlicher Ausbruchsschutz am rechten hinteren Stuhlbein
1385911528156 (324x243).jpg (13.5 KiB) 11662-mal betrachtet
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 5. Jan 2014 19:08

Neues Jahr, neue Anlage, neues Glück!

Ich wünsche erst einmal allen ein gutes neues Jahr!

In letzter Zeit gab es für mich mehrere Gründe meine Anlage grundlegend umzubauen:

1. der Tisch ist sehr sperrig und die Bodenfläche kann nicht genutzt werden
2. der Ausbruchsschutz lässt sich an manchen Stellen sehr schlecht auftragen
3. die Tischkante ist zum Großteil nicht abgesichert -> Tiere fallen auf den Boden
Bei kleinen Kolonien ist das noch relativ unerheblich, doch bei größeren Kolonien stört das durchaus
4. durch die Höhe der Anlage fallen Tiere direkt auf den Boden -> vor allem nachdem Ich gesprüht habe und das Glas nass war
Um dieses Problem zu lösen, sollte eine Bodenfläche gesichert sein die weit aus größer ist wie der Tisch.

Da Ich aber nicht soviel (quadratische) Bodenfläche zur Verfügung hatte, baute Ich die Anlage komplett um.
Dabei nutze Ich ein Regal das in die Höhe geht als Ersatz für den Tisch.
Die Grundfläche habe Ich selbst aus Pappe gebastelt, das Ich mit Paketklebeband sichere.
Die Tiere können dieses Band nicht durchschneiden, da es sehr glatt ist.
Es ist quasi so eine Art Insel die mit Paraffinöl gesichert ist. (vgl. Bilder)

Der Kolonie geht es immer noch sehr gut, obwohl sie ein bisschen an Pilz eingebüßt hat im Vergleich zum letzten Mal (ca. 5l).
In ungefähr 2 Wochen habe Ich diese Kolonie nun schon 2 Jahre und muss sagen, das dies die interessanteste Art ist, die Ich je gehalten habe (und die am schnellsten wachsende!)

Soviel für den Moment,
Bis bald

Attahalter19
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1388835071240 (324x243).jpg
Anlage in der Gesamtübersicht
1388835071240 (324x243).jpg (16.68 KiB) 11316-mal betrachtet
1388834988205 (324x243).jpg
Anlage etwas näher
1388834988205 (324x243).jpg (18.46 KiB) 11311-mal betrachtet
1388835125348 (324x243).jpg
Futter in der Anlage
1388835125348 (324x243).jpg (14.15 KiB) 11307-mal betrachtet
DSC_0064 (1024x768).jpg
neuer Pilz im 4. und 5. 9l Becken
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 2. Mär 2016 22:43

Einen guten Abend an die Leser und Leserinnen meines (etwas abenteuerlichen) Haltungsberichtes

Ihr werdet euch bestimmt fragen, was aus meiner großen Kolonie geworden ist.
Aufgrund von Futterschwankungen im Juli ist die Kolonie kollabiert und zum Schluss die Königin gestorben. :(

Bei meiner konstanten Fütterungsmenge hat sich die Koloniegröße nach dem letzten Beitrag nicht mehr wesentlich verändert. Die Koloniegröße lässt sich durch die Futterzugabe sehr gut steuern.
Nur Futterschwankungen sind auf jedem Fall zu vermeiden!!!

So viel zur schlechten Nachricht.
Die gute Nachricht: Wahrscheinlich morgen bekomme ich eine neue Attakolonie, genauer eine Kolonie der Schwesterart Atta sexdens. Diese Kolonie möchte ich ähnlich großziehen.

Inspiriert hat mich dieses Video: [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=TUC5GACwcTg [/youtube]

So viel ich gelesen habe, soll Atta sexdens noch robuster sein, wie Atta chephalotes... wir werden sehen :D
Einen Steckbrief zu Atta sexdens spare ich mir an dieser Stelle, die Attaarten sind einander ohnehin sehr ähnlich. Beim nächsten Mal beginne ich gleich mit meiner neuen Kolonie.

Für mich ist die Gattung Atta, trotzt ihrer zahlreichen Haltungsschwierigkeiten, nach wie vor die interessanteste und beeindruckenste Ameisengattung, die es gibt.

Ich freue mich, euch auch in Zukunft einen Einblick in meine Attahaltung geben zu können und eure Attahaltung zu inspirieren.

Bis demnächst

Attahalter19
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 5. Mär 2016 22:03

Einen schönen guten Abend an die Leser und Leserinnen :)

Wie vermutet, kam am Donnerstag Vormittag meine ersehnte Kolonie Atta sexdens.
Eingetroffen sind eine riesige Königin (bin von Atta nichts anderes gewohnt :D ) und zwischen 30 und 40 Arbeiterinnen. Es waren schon die eine oder andere Mediaarbeiterin dabei.
An dieser Stelle ein dickes Kompliment an den Verkäufer, das bisher immer alles so wunderbar geklappt hat! Ich kaufe gerne wieder :D

Das erste Bild zeigt meine neue Anlage. Mittlerweile bin ich beim Ausbruchsschutz von Öl zu Talkum gewechselt. Zum einen ist Talkum nicht so klebrig und fettig, zum anderen sieht es auch viel besser aus. Die Anlage im Video des letzten Posts war auch mit diesem Pulver gesichert, mal sehen wie das bei mir klappt :lol:

Jetzt gewähre ich euch einen Blick auf die Kolonie. Vor allem die Königin ist gut zu sehen. Ich musste von der Rückseite der Anlage aus fotografieren, weil die Vorderseite nicht einsichtig war. Heute ist mir eine Idee zur Temperaturregulierung gekommen, dazu aber ein anderes Mal mehr. Ich möchte meine abgeänderte Anlage noch etwas testen und dann verrate ich euch, wie es funktioniert :grin:
Ausgangsproblem war das schnelle Ansteigen der Temperatur auch über 26 Grad, das möchte ich auf jeden Fall vermeiden.

In den letzten Tagen ist der Pilz schon erkennbar gewachsen, die Tiere schneiden auch. Fotos davon gibt es dann auch beim nächsten Mal.

Das letzte Bild für heute beinhaltet einen Spruch, der sehr gut zum heutigen Update und zu einer Attakolonie allgemein passt :D

Soviel von mir für heute.

Mit freundlichen Grüßen

Attahalter19
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IMG_20160303_213615 (640x424).jpg
Neue Anlage mit Talkum gesichert
IMG_20160303_213053 (640x359).jpg
Anlage vorne komplett beschlagen, hohe Feuchtigkeit für ein gutes Wachstum der Kolonie
atta.jpg (640x359).jpg
Meine Kolonie von hinten fotografiert.
IMG_20160303_213814 (640x469).jpg
Sehr warme 26 Grad ... habe schon eine Idee für eine bessere Temperaturregelung.
IMG_20160305_154033 (540x640).jpg
Ein schöner Spruch zum Schluss :)
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Re: Haltung einer großen Attakolonie auf einer Inselanlage

Beitragvon Attahalter19 » 11. Mär 2016 23:08

Einen schönen guten Abend an die Leser und Leserinnen!

Warum ist es an den Küsten im Winter nicht so kalt wie weit im Landesinneren? Warum ist es umgekehrt im Sommer an nicht so heiß? Und was hat das alles mit der Attaanlage zu tun? :grin:

Nun ja, die Ursache für die bessere „Temperaturregulierung“ an den Küsten, sowohl im Sommer als auch im Winter liegt an der sehr guten Wärmespeicherung des Meerwassers.
Ich habe euch letztes Mal etwas über mein Problem mit der Temperaturregulierung erzählt. Genau dieses physikalische Prinzip habe mir für die Anlage zu Nutze gemacht, in dem ich einen Wassertank darunter gesetzt habe (vgl. Bild). Jetzt ist der Boden meiner vorherigen Anlage der Deckel des Wassertanks. Dieser Tank nimmt überschüssige Wärme auf (Wasser tropft) und gibt gleichmäßig Wärme ab. Ich war sehr überrascht wie gut das funktioniert, auch mit längeren Kälteperioden.

Mit der neu regulierten Temperatur von 25 Grad wächst meine Kolonie sehr gut, der Pilz hat sich mehr als verdoppelt. Sie nehmen schon in diesem frühen Stadium gerne Haferflocken, was die Verpflegung vereinfacht. :D

Um die Blätter länger grün und saftig zu halten, habe ich heute eine Futterkammer integriert. Ein weiterer Vorteil dabei ist, das ich die Anlage dadurch leicht befeuchten kann, ohne die Tiere sonderlich zu stören.

Wie schnell glaubt ihr wird diese Kolonie nun wachsen? Ich denke eine Verdopplung der Tierchenanzahl pro Monat (Reifezeit der Brut ca. 1,5 Monate + Königin legt kontinuierlich neue Eier) ist für die erste Zeit realistisch. Falls meine Schätzung stimmt und wir von einer Startpopulation von 35 Tieren ausgehen … dann wird diese Kolonie die 1000er-Marke im August knacken! :lol:

Bis bald

Attahalter19
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Meine Anlage nun im Ganzen. Unten der Wassertank, die Futterkammer ist auch reichlich gefüllt ;)
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Hier habe ich das Loch in die Box geschnitten. Die könnt ihr im oberen Bild als Futterkammer sehen.
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Oberster Teil meiner Anlage, gut mit Talkum gesichtert. Der Ausbruchsschutz wird jetzt schon von den Arbeiterinnen getestet :D
Hier laden sie ihren Müll ab und bekommen Haferflocken.
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Meine sehr gut wachsende Kolonie. Ich freue mich schon auf August! xD
Attahalter19
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