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Myrmecocystus mimicus - Honigtopfameise
Taxonomie
Subfamilia: Formicinae
Genus: Myrmecocystus
Allgemeines
Heimat: USA, u.a. Kalifornien und Arizona
Habitat: in den trockenen Wüstengebieten Amerikas
Kolonie: monogyn
Gründung claustral
Arbeiterinnen: polymorph
Nestbau: Baut tiefe Nester mit kleinen und auch sehr großen Kammern
Nahrung: Honig, kleine Insekten
Winterruhe: Dez - Feb, je nach Herkunftsort
Größe
Königin: 10-12mm
Arbeiterinnen: 6 - 8mm
Bemerkungen
Honigtopfameisen legen für die Dürreperioden lebende Vorratsbehälter an. Dabei werden einige Arbeiterinnen während der Regenzeit dermaßen stark gefüttert, sodass ihr Hinterleib kugelförmig anschwillt.
Myrmecocystus mimicus sind tagaktiv, meiden aber trotzdem die Oberfläche, wenn es zu heiss wird.
[hr]
Es ist wieder soweit! Schon gestern kam das Paket aus England an, aber zu dem Zeitpunkt war niemand zu Hause. Ich konnte die vier Königinnen - ja richtig, vier Stück - erst heute beim Postamt abholen. Die Reise ging mit zwei Tagen richtig flott und ich war selber überrascht.
Zu Hause ging es erstmal ans auspacken. Ich sag’s euch: das ist wie Geburtstag und Weihnachten an einem Tag. Die vier durchichtigen Filmdosen sind mit feuchter Papierpampe gefüllt. Jeweils in der Mitte ist eine Kammer mit der rot-schwarzen Königin.
Drei Königinnen scheinen einige Eier und kleine Larven zu besitzen. Eine Königin sieht aber anders aus. Kopf und Thorax scheinen noch mit den anderen Königinnen übereinzustimmen, aber die Gaster ist ziemlich rot-bräunlich und nicht schwarz-gräulich. Mit guten Fotos kann ich heute nicht dienen. Scheinbar handelt es sich entweder um eine andere Art oder es ist lediglich eine Farbvariation. Wir Menschen haben ja auch nicht alle die gleiche Haarfarbe.
Die beiden gleichaussehenden Königinnen habe ich gemeinsam in eine Tupperdose mit Sand und Lehm gesetzt. Die Papierpampe habe soweit entfernt, sodass sie aus der Filmdose rauskrabbeln können. Ziel ist es, die beiden zu einer gemeinschaftlichen Gründung (Pleometrose) zu bewegen. In der Natur geschieht die bei den Honigtopfameisen recht häufig. Solche Gemeinschaften erzeugen mehr Arbeiterinnen in kürzerer Zeit und können sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten. Leider währt diese Legegemeinschaft nicht lange. Mit den ersten schlüpfenden Arbeiterinnen werden die übschüssigen Königinnen entsorgt, bis nur noch eine übrig bleibt. Bei Myrmecocystus mimicus greifen ausschließlich die Arbeiterinnen die Königinnen an. Bei anderen Ameisenarten bekämpfen sich nach erfolgreicher Gründung die Königinnen untereinander.
Die rote Königin habe ich separat in eine andere Tupperdose verfrachtet. Anschließend überspannte ich das Ganze mit Frischhaltefolien damit keine entkommen kann. Zwei bis drei Luftlöcher sollten reichen.
Was ist nun mit der vierten Königin? Ja, bei der vierten kippte mir die Kinnlade herunter. Sehe ich da wirklich Kokonpuppen? Tatsache! Natürlich bekam diese Königin eine Sonderstellung bei mir. Die wird auf keinen Fall gestresst, da sie schon fast am Ziel ist.
Ich musste zwischenzeitlich weg und als ich wieder nach Hause kam, waren in der Pleometrose-Dose die beiden Königinnen zusammengezogen. Zwar nicht in der Erde, aber immerhin in der Filmdose. Die eine Königin hat ihre Brut nicht rübergebracht, woraufhin ich mir meine Pinzette gepackt habe. Ganz vorsichtig berührte ich den Bruthaufen in der leeren Dose, sodass sie an dem kalten Metall kleben blieben. Die Eier und Larven striff ich am Eingang der anderen Dose ab. Tjo, nun heißt es warten. Ich habe den Sand noch ein wenig befeuchtet. Vielleicht graben sie ja doch irgendwan da rum.