Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Tipps und Ideen zum Formicarienbau

Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 9. Dez 2009 23:13

Die Imago der Rosenkäfer werden später etwa 3cm groß sein. (Bild von Echsen.de)

Bild

Es handelt sich um Kongo Rosenkäfer.
Die sollen einfach nur schön aussehen und vielleicht später Futterquelle werden. Ich denke nicht, dass die später ein Problem für die Ameisen werden.
Eher andersrum, wenn die Ameisen mal eine Käfer-Puppe entdecken und sie vielleicht anknabbern oder auffressen.
Die Larven selber verwerten die Erde und fressen Bananen und Blätter. Die Käfer werden etwas Bewegung in das Becken bringen.
In einem größeren Becken fällt es auch nicht auf, wenn man mal 200 oder mehr hat.
Im Prinzip könnte man sagen, dass die Käfer später einen Sinn erfüllen, da die Apterostigma (so hoffe ich zumindest) den Käferkot in ihrem Pilz verbauen.
Die Larven sind wenig aggressiv, sind eher sehr schäu. Können aber auch richtig zubeissen wenn man auf sie drückt.
Im weiteren Sinne verbessern die Käfer meine Erde, da ich zu etwa 30% zerkleinerte Buchenblätter reingetan habe. Die zerkauen sie und machen daraus etwas das man als gepresste Erde bezeichnen könnte. Es wird später recht praktisch sein, wenn ich erstmal eine stabile Käferpopulation habe, da ich die an meine anderen Tiere verfüttern kann.
Als dierektes Lebendfutter will ich Stabschrecken einsetzen. Am liebsten wären mir wandelnde Blätter, aber die vermehren sich so weit ich weiß recht träge, darum werde ich wahrscheinlich auf einfache indische Stabschrecken zurückgreifen müssen, was mir eigentlich missfällt. Als Futtergrundlage für die Stabschrecken werde ich noch einen Brombeerstrauch einsetzen müssen, was leider heißt, dass ich auf die Passiflora für die Cephalotes verzichten müsste, da beides recht stark wächst.

Es ist übrigens keines wegs mein Ziel ein Becken zu bauen in dem sich alles selber versorgt. Ein Gemeinschaftsbecken macht eigentlich mehr arbeit als ein normales Becken, da man aufpassen muss, dass sich nicht alles gegenseitig frisst.
Aber ich würde es natürlich sehr begrüßen, wenn ich z.B. in den Ferien mal eine Woche wegbleiben kann, ohne dass mir alles zusammenbricht. Ich denke es wird Wunschdenken bleiben zu sagen: Ich muss nur ab und zu sprühen und Bananen nachlegen.
Das wird sehr viel komplizierter denke ich.
Ich muss erstmal sehen, dass ich alle Ameisen zusammenbekomme. Ich muss mich auch in Terraristikläden umsehen, ob ich nicht vielleicht auf neue Ideen komme.

EDIT: Achja, bei meinen Käferlarven handelt es sich um Pachnoda marginata peregrina, die billigere Version.
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon donbilbo » 11. Dez 2009 16:01

Super Bericht, habe ich jetzt erst entdeckt. ;) Wenn du noch paar exotische Schaben einsetzen willst weisst du ja wo du dich melden musst. ;)

Ich würde aber noch einige hohe Äste anbringen und vor allem ganz oben in den Ecken noch Pflanzen anbringen, die nach unten wachsen und die Wände begrünen. Aber das hast du ja vielleicht sowiso schon geplant. Mit Pflanzen von Terrarientechnik.de habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Grüsse Jan
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 19. Jan 2010 23:34

Nach einiger Zeit ist nun... naja nichts passiert. Die Pflanzen wachsen langsam und beständig und das Terrarium ist Grün.

Bild

Außer einigen Pflanzen. Einige scheinen das Klima nicht zu vertragen, bei einigen habe ich mich vertan, was die Nutzbarkeit für Seitentaschen angeht.
Den anderen Pflanzen scheint es aber gut zu gehen. Der große Baum wächst ganz gut, allerdings sind es eindeutig 3 zusammengedrehte Bäumchen, was nun aber zur Folge hat, dass besonders der kleinste nun etwas von den anderen zugewuchert wird und auch weniger Wasser abbekommt. Nach Kontrolle der Wurzeln kann ich nun sagen, dass die Käferlarven keine Wurzeln fressen.
Eine gute Neuigkeit gibt es wohl doch. Die Larven haben sich verpuppt.
Von den Puppen werde ich später Fotos ergänzen.
Ich habe einige Puppen vorsichtig ausgraben können. Ganz leicht war es nicht, sie sind nicht einfach von der Erde zu unterscheiden.
Ein paar scheinen sich nicht verpuppt zu haben, denn irgendetwas frisst die Bananen weg, die ich immer wieder in das Becken tue. Ich hoffe allerdings die Erde wird den Käfern in Zukunft nicht zu feucht sein, wenn es ein paar mehr werden.

Die ersten Ameisen sollten bald da sein. Die ersten Käfer sollten auch bald schlüpfen, etwa Ende des Monats hoffe ich, zumindest ist es naheliegend. Ich versuche gerade zu ergründen, ob ich noch Gottesanbeterinnen in das Becken setzen kann, aber die Aussichten darauf sind eher schlecht.
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 8. Mär 2010 02:26

So nun ist einige Zeit verstrichen und einiges ist passiert. Wahrscheinlich dachten die meisten ich hätte diesen Thread verworfen, aber mich werdet ihr nicht los.
Aus meinem Südamerikabecken ist nun ein reines Asienbecken geworden!

Bild

Wieder erwarten geht es auch allen Pflanzen gut.

Bild

Neu dazu gekommen sind vorallem eine Orchidee und einige Farne.
Es leben darin zum einen Harpegnathos saltator.

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Hier der Ytong der Harpegnathos.
Die Ameisne können schonmal mehr als 10 Heimchen am Tag auffressen und haben doch recht wenig Brut. Sie furagieren recht früh, weswegen ich die Nacht und den Morgen in meinem Becken doch etwas verschieben werde. Den Ameisen geht es aber soweit gut.

Weiter leben auch Diacamma spec. in meinem Becken. Dabei handelt es sich um die wenig aggressive Gebirgsvariante, dennoch ist die Art nicht weiter bestimmt. Die Kolonie ist weisellos, das heißt, dass keine Königin vorhanden ist. Zwar hat Diacamma generell keine Königinnen-Kaste, aber es ist auch keine Gamergate vorhanden, das hat mir der Händler versichert, die Kolonie war gratis, was ich vom Händler sehr fair finde!
Generell würde ich von der GEMEINSAMEN Haltung von "begatteten" Völkern von Harpegnathos und Diacamma abraten. Obwohl es bei mir gut geht würde es auf längere Zeit nicht klappen. Die Diacamma kommen den Harpegnathos manchmal gefährlich nahe und das schon ohne besonders viel Brut zum durchfüttern. Die Harpegnathos schnappen schonmal nach einer Diacamma Arbeiterin wenn sie zu nahe kommt, es kommt aber nie zu einem Kampf, eher scheint die Harpegnathos zu wissen, dass sie den Störenfried verscheucht hat, denn sie wendet ihre Aufmerksamkeit wieder vollständig ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Die Diacamma rennt so schnell sie kann unter ihre Wurzel und die Harpegnathos ist absolut garnicht beeindruckt.

In meinem Becken kam es nun auch zu einer "Zufallszucht" von Doros. Ich habe von einem befreundetem Halter einen Zuchtsatz dieser Fruchtfliegen erhalten und diese auch verfüttert. Nun nach einigen Wochen ist das Becken "voll" damit. In einem Stück Banane haben sich die Tiere wohl vermehrt. Es freut mich sehr, denn nun haben die Ameisen durchgehend Futter, wobei ich noch nicht beobachtet habe, dass eine Harpegnathos diese frisst.

Es scheint mir nun auch, dass ich einige Temnothorax Kolonien mit dem Bodengrund eingesammelt habe. Ich sehe öfters mal eine Temnothorax Arbeiterin wie sie eine Wurzel hochklettert, keine andere Ameise nimmt von den Temnothorax Notiz. Eines der Völker ist an den Eingang der Harpegnathos gezogen und frisst dort manchmal Essensreste der Harpegnathos an.

Es gibt auch viele andere einheimische Insekten, ich habe im Becken einige Nacktschnecken, diese erweisen sich manchmal sogar als nützlich. Die Abfälle der Harpegnathos, die die Temnothorax nicht fressen können, werden von eben diesen Nacktschnecken gefressen, die Pflanzen werden weitestgehend in Ruhe gelassen, eher werden die abgefallenen Blätter gefressen, deswegen sehe ich keinerlei Schaden im Dasein der Schnecken.

Ich habe letztens auch einige der totgeglaubten weißen Asseln gesehen. Diese fressen in meinem Becken nun die faulenden Reste von Pflanzen und Insekten, fressen aber auch Exkremente.

Also wird so ziehmlich alles verwertet, was ich so reintue, oder?
Neu ist in dem Becken vorallem Sie!

Bild

Von einem sehr hilfreichen Halter habe ich diese Orchideen-Mantis erstanden.
Das Tier ist ca. 8cm groß und wunderschön. Frisst aber so viel wie die Harpegnathos! Fünf Fliegen sind gerade mal ein Snack für die Dame.
Sie sitzt sehr erhaben über ihrem kleinen Königreich, dem Luftraum meines Beckens, denn auf den Boden und auf die Bäumchen wagt sie sich nicht. Sie sitzt da fast wie eine Art heidnischer Gottheit. Ich habe sie auf den Namen Frigg getauft. Ihr Bock (das Männchen) ist leider verstorben, sie wurde jedoch vielleicht schon begattet und wenn ich Glück habe wird sie in einigen Wochen "Eier" legen, was bei den Tieren Oothek heißt, und aussieht wie eine Art langer Streiefen aus Bauschaum.

Mit einer Verspätung von mehr als einem ganzen Monat ist es endlich nun so weit!

Bild

Einer der Rosenkäfer ist geschlüpft, obwohl ich auch immer noch Larven dieser Käfer in der Erde finde.
Der Käfer versteht sich gut mit der Gottesanbeterin, was bedeutet, dass sie keinerlei Interesse aneinander zeigen, was mir gefällt.
Übrigens zeigen die Ameisen weder interesse an den Käfern noch an der Gottesanbeterin. Die Harpegnathos gucken sie manchmal etwas misstrauisch an, aber das wars auch. Die Vergesellschaftung von all diesen Insekten hat bisher Einwandfrei geklappt und keines hat das andere bisher getötet. Mit dieser äußerst guten Nachricht verabschiede ich mich nun von euch allen, die sich die Mühe gemacht haben meinen Bericht zu lesen!
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon annka1985 » 14. Mär 2010 11:26

=D> =D> =D> =D>
Ich bin eben erst auf deinen Bericht gestoßen...hatte in letzter Zeit leider wenig Gelegenheit hier zu lesen und deinen Bericht Gott sei Dank gefunden!
Super Becken, super Bericht! Gratuliere!
Du hast am Anfang geschrieben, dass du als Futter noch Stabheuschrecken einsetzen willst, weil sie sich kräftig vermehren!
Ich habe neben Ameisen noch Samtschrecken und Stabheuschrecken! Wenn du dir nicht sicher bist, dass die Stabis gefressen werden, würde ich die da nicht reinsetzen! Ich habe meine seit einem halben Jahr (von der Uni kostenlos 6 Stück bekommen! :D ). Seit 3 Wochen habe ich 50 !!!!!!!!!!!!!! Jungtiere! Die vermehren sich wie Unkraut! :D Wenn du welche reinsetzen willst, dann brauchst du auch keinen Brombeerstrauch sondern einfach nur Efeu! Wenn ich richtig gesehen habe, hast du das schon drin oder?? Die fressen auch Salat, wenn du kein Efeu reinsetzen willst...verträgt ja nicht jedes Tier...ist ja eigentlich giftig! Wenn du allerdings Interesse hast, kann ich dir auch ein paar zukommen lassen! Ich kann bald in die Uni und wieder welche holen und sie dir dann schicken oder ich nehm Kleine! Da dauert es allerdings dann länger bis sie sich vermehren, klar! Kannst es dir ja mal überlegen!
LG Annka
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 24. Mär 2010 22:59

Die Idee mit den Stabschrecken habe ich aufgegeben, aber danke für dein Angebot.
Stattdessen kommen jetzt noch Tausendfüßler rein und auch ein kleiner Wasserteil ist in Planung, auch wird es in den Ferien einen kleinen oder großen Umbau geben, da einige Tuben von dem Silikon ubrauchbar waren, sie lagerten bei Temperaturen von unter -3°C und und haften einfach nicht. Ich überlege mir noch ob der Wasserteil einfach ein Sumpf wird oder mehr, hauptsächlich soll dieser Luftfeuchtigkeit liefern.
Nebenbei habe ich bei den weisellosen Diacamma beobachtet, dass sie anfangen Larven durch die gegend zu tragen, weiß aber noch nicht warum. Die Brut wird nicht sinnvoll an einen Punkt gebracht oder in eine Art Nest, sondern einfach von einzelnen Arbeiterinnen durch die gegend getragen, manchmal abgelegt und dann weitergetragen.
Es gab auch einige Begegnungen zwischen Gottesanbeterin und Diacamma, diese gingen für beide gut aus, zumindest bei denen ich es gesehen habe.
Die Harpegnathos kommen leider ganz und garnicht mit ihrem Nest zurecht, was ich mir nicht eingestehen wollte. Die Poren des Ytong sind zu tief und die Harpegnathos lassen ihre Eier darein fallen und bekommen die nicht wieder raus, ich wrede deshalb ein neues Nest machen müssen.
Das Terrarium hat die perfekte Größe für die Gottesanbeterin, denn sie sitzt den ganzen Tag im Baum unter und auf den Blättern und wandert den Stamm auf und ab. Eine Oothek ist leider nicht in Sicht, soweit ich das beurteilen kann.

Ich muss mir langsam Gedenken über den entgültigen Besatz des Beckens machen. Neben den Harpegnathos und den anderen großen Ameisen sollen auch noch kleine rein, vielleicht kleine Schnappkiefer. Vielleicht habe ich auch das Glück und schaffe es einige kleine Attini (Pilzbauer) zu bekommen, diese würden in der "Biospähre" (die nichteinmal an eine erinnert) auch eine kleine Rolle spielen.
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon annka1985 » 27. Mär 2010 18:22

OK! :D
Das klingt nach spannender Arbeit! Ich glaube im Namen aller sagen zu können: hoffentlich kommen bald neue Bilder! Das Becken sieht einfach super aus!

LG Annka
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Re: Südahttp://www.antstore.netmerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 8. Mai 2010 01:33

So, auch dieser Thread soll wieder aus der Vergessenheit gerufen werden, in die er geraten ist.
Die Veränderungen in meinem Becken sind eben so überraschend groß, wie die Abstände in denen ich hier poste.

Das Becken wie es war, ist nun nicht mehr.
Eine Wand ist kaputt gegangen und ich sah keinen Grund und hatte eben so keine Motivation sie zu reparieren.
Ist dies nun das Ende dieses etwas ungewöhnlichen und langen Bauberichtes? Hatten alle Skeptiker recht? Sollte ich schon aufgegeben haben?
Nun nach dieser reihe rethorischer Fragen sollte eigentlich schon allen klar sein; Nein, so einfach gebe ich nicht auf.

Das Becken musste aber trotzdem ausgeräumt werden- alle Tiere aus dem Becken geholt werden- alles von Anfang.
Die Tiere waren nach einiger Zeit auch alle gefunden.
Die Harpegnathos in ihrem Nest, die Gottesanbeterin auf ihrem Blatt und die Käfer in ihrer Erde.
Aber da fehlt doch noch was! Wo sind diese Diacamma schon wieder? -.-
Nach langem suchen fand ich die Tiere endlich.

Bild

Sie hatten es sich in einer Pflanze gemütlich gemacht. Sie aus dem Topf zu bekommen ging nur mit guter alter Handarbeit, hier ist es sehr praktisch, dass die Diacamma obwohl sie Poerninaen sind- also auch als Stechameisen bezeichnet werden -einen sehr schwachen Stich haben, den man kaum bis garnicht mekt. So war die Kolonie schnell in einer Heimchenbox mit Talkum gesichert.

Bild

Mit all der Brut die sie über die Zeit in dem Becken aufgebaut haben.

Bild

Da waren einige Puppen und zahlreiche Larven.

Aber was sollte nun mit dem Becken geschehen?
Da ich in diesem Bericht immer noch nach einer recht günstigen Lösung für alles suchen will, habe ich auch für die Abdichtung des Beckens eine gute Methode gefunden.
Die kaputte Wand wurde einfach durch eine Scheibe ersetzt, die mich 70€ gekostet hat. Für den Rest habe ich von meinem Nachbarn eine Art Acryl-Platten bekommen, die mit Silikon abgedichtet komplett undruchlässig sind, für alles außer vllt. für Lösungsmittel.

Bild

Die Platten haben auch den Vorteil, dass an ihnen sehr gut Silikon jeglicher Art haftet, es wird mir also ein leichtes sein, die Wände zu gestallten.
Allerdings liege ich mit den Bauarbeiten stark im Rückstand, deswegen ist der unglückliche Umstand eingetroffen, dass die Tiere, die neu ins Becken sollen schon da sind bevor besagtes Becken fertig ist.
Es ist aber kein Grund euch die Tiere nicht zu zeigen.
Zuerst will ich gerne mit einem Wackelkandidaten beginnen.
Es handelt sich bei diesem Tier um Archimandrita tesselata eine Schabe.

Bild

Ich bezeichne sie deswegen als Wackelkandidat, weil ich nicht weiß ob ich sie tatsächlich in mein Becken setzen soll, da die Jungtiere sehr klein sind und ich befürchte, dass sie ausbrechen könnten.

Bild

Zwar würden die Tiere in meinem Zimmer nicht überleben können, geschweige denn sich vermehren, aber die Ungewissheit bleibt doch irgendwie erhalten.
Obwohl ich diese Schaben sehr schön finde. Sie sehen nicht nur aus wie ein Blatt, sie fühlen sich auch fast so an, sie sind nur etwas härter. Die Schaben sind sehr massive Tiere, vorallem wenn man die recht zierlichen Ameisen gewohnt ist, die man zwischen die Finger nehmen kann.

Ein weiterer Tiel des neuen Besatzes sind Mardonius parilis acuticonus. Das sind Tausendfüßler, die eine größe von etwa 16cm erreichen.

Bild

Sehr gute Esser und hoffentlich auch Müllverwerter in meinem Becken. Die Tiere sind sehr ruhig, sie bewege sich so andächtig, dass ich manchmal glaube, dass sie keine natürlichen Gegner haben. Von ihnen habe ich mehr als 10.
Diese Beiden sind nur die Aufräumer in meinem Becken, die Tiere die ich immer mal wieder mit Banane füttern werde, zu den richtigen Fleischfressern kommen wir gerade.
Die neuen am Boden lebenden Jäger in meinem Becken sind zwei weibliche Kaiserskorpione.

Bild

Sie zeichnen sich durch ihre Größe und Schönheit aus. Sie sind sehr stechfaul und auch ansonsten eher friedlich.
Nunja, allem gegenüber kann so ein Skorpion ja nicht friedlich sein...

Bild

Der Erzfeind dieser Skorpione scheinen Heimchen zu sein, vorzugsweise große Heimchen. Kleinere Heimchen werden in einem atemberaubenden Tempo gefressen.
Achja und eine kleine Kolonie Polyrhachis dives kommt auch noch in mein Becken. Ich werde erstmal keine Bilder von den P. dives machen, auch keine von meinen neuen Pflanzen, außer jemand bittet mich darum, dann werde ich auch diese hier ins Forum stellen.
Die Harpegnathos saltator kommen nicht noch einmal in das Becken, durch die große Höhe des Beckens kamen sie kaum an das Futter. Vielleicht habe ich demnächst großes Glück und komme an eine größere Pachycondyla villosa Kolonie, dazu will ich aber nichts mehr sagen außer, dass ich vielleicht mit viel Glück eine bekomme, was schon zu viel gesagt sein könnte. Asiatische Arten werden allerdings weiterhin in meinem Becken leben. Allerdings kleinere Arten zu denen ich vorallem Zugang habe durch den User "UneXisted" der mir einige sehr seltene und höchst interessante Arten angeboten hat. Dazu aber demnächst mehr, wenn sicher ist, dass ich die Tiere bekomme, dann werde ich auch Fotos davon reinstellen.
In diesem Sinne werde ich bald wieder eine Update erstellen, ihr könnt euch schoneinmal mental darauf vorbereiten.
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon PingKing2 » 8. Mai 2010 15:29

Hi,wie immer tolle updates von dir und erst die ganzen Tiere ,besonders der Skorpion gefällt mir.
Freu mich schon auf mehr von dir.
MfG
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 8. Mai 2010 16:21

Danke.
Ich hoffe das Becken wird nächste Woche fertig und die ersten Tiere können einziehen.
Wird diesmal mehr Arbeit hinter stecken als beim ersten mal und wird sich hoffentlich schöner presentieren.
Die Diacamma sind übrigens glaube ich wirklich begattet, was mich sehr wundert, habe sie ja umsonst bekommen, weil sie angeblich unbegattet waren. Manchmal hat man halt Glück...
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon Erne » 8. Mai 2010 19:36

Mich wundert es, das Du mit Deinen Fingern überhaupt noch was machen kannst, bei dem Skorpion? :roll:
Die Erfahrungen, die Du gesammelt hast, werden Dir helfen, gezielt Veränderungen einzuarbeiten.
Freue mich schon auf die Fortsetzung Deines Berichtes und drücke alle Daumen, dass es diesmal besser hinhaut.

Grüße
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 9. Mai 2010 22:07

Danke Erne. Ich werde euch auf dem Laufenden halten und jetzt in etwas regelmäßigeren Abständen Posten und Bilder hochstellen, auch wenn es nicht die besten sind.
Von der Kamera ist auch nicht mehr zu erwarten, die hat neu 50€ gekostet...
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon Raimund » 9. Mai 2010 23:21

Freue mich schon mal auf eine Gesamtansicht wenn alles fertig ist; vielleicht sogar ein Video? Klingt alles sehr vielversprechend. Ich hoffe mal das dies ein Bericht wird, der länger als ein paar Wochen hält und wünsch dir viel Glück! ;)
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 11. Mai 2010 22:59

Also Videos wird es wahrscheinlich nicht geben, ich habe keine Kamera, die gut genug wäre. Weiß auch nicht wie viel sowas kosten soll. Fotos wird es weiterhin geben.

Heute habe ich die "Felsenwand" fertiggestellt.
Mit Ytong, Bauschaum und viel Mörtel.
Danach nur noch die Wände mit Kokosmatte belegen und zur Hälfte fertig ist das Becken

Bild

Lieder sieht es auf den Bildern etwas schlechter aus als in natura. In die Töpfe kommen Hänge- und Schlingpflanzen.
Ich glaube das Becken wird wieder wie zuvor mit allerlei Totholz gefüllt sein, da dieses sehr wichtig ist für viele Tiere.
Übrigens ist für dieses becken nichts abgebrüht oder gekocht oder ähnliches. Das Abkochen oder Abbacken von Holz fördert anschließend nur die Schimmelbildung, da alle Mikroorganismen absterben. Es wird weit weniger Schimmel und Milben mit sich bringen das Holz einfach so ins Becken zu tun wie man es aus dem Wald hat. Es sitzen so gut wie nie Erreger oder ähnliches darauf die gefährlich sein könnten für Ameisen und andere Tiere. Keines meiner Tiere hatte jemals Milben oder ähnliches und ich habe noch nie Holz abgebrüht, höchstens neben den Ofen gestellt und auch das war keine gute Entscheidung.
Schimmel habe ich auch nie in meinen Becken gehabt.

Morgen werden nun Feinschliffe an meinem Becken gemacht, dann ist es fertig.
Die ersten Tiere werden wahrscheinlich am Wochenende einziehen und auch hoffentlich nie wieder ausziehen!
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Re: Südamerikabecken- Gesellschaftsbecken

Beitragvon baumarkthammer » 13. Mai 2010 21:37

Wie versprochen gibt es auch neues von mir.
Das Becken, es ist tatsächlich fertig... wieder mal.

Bild

Das Foto ist zwar unerwartet schlecht aber es lässt doch einen groben Überblick zu.
Erste Tiere sind auch drin.
Zum einen die Diacamma. Es hat sieh herausgestellt, dass sie tatsächlich unbegattet sind, es sind nun Männchen geschlüpft, obwohl es nur zwei waren aus den etwa zehn Puppen. Mein erster Gedanke war, da die Puppen offen sind und keine Männchen vorhanden sind, wäre die Kolonie begattet, aber dem war wohl doch nicht so.
Eine kleine Polyrhachis Kolonie ist auch im Becken aber die ist nicht weiter nennenswert.
Die Diacamma Kolonie ist wieder in ihre Pflanze gezogen in der ich sie auch im alten Becken gefunden habe.
Sowohl Tausendfüßler als auch Käfer leben wieder im Becken.
Die Skorpione sind wieder raus, sie haben sich als Käfer und Tausendfüßler Jäger entpuppt und fallen somit fürs erste raus.
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